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„Da war viel Taktik im Spiel“

Inn-Isar-Racing hat am Samstag den zweiten Durchgang der Zweiten Bundesliga in Teterow gewonnen. Als Underdog und mit einer zweifach gerupften Mannschaft. Celina Liebmann berichtet exklusiv aus der Box der siegreichen Bayern.

Ausgerechnet Bruno Thomas hat es geahnt. Beim Trackwalk hat er schon, als wir uns vorm Training zu Fuß die Bahn in Teterow angeguckt haben, zu mir gesagt: „Heute werden wir Erste.“

Dabei war unser Ziel für den zweiten Durchgang der Zweiten Bundesliga eigentlich der zweite Platz. Auch nach der Aussage von Bruno Thomas noch. Und erst recht nach den beiden Trainings. Denn im ersten war Bruno noch extrem gut – und im zweiten sind großflächig Brocken aus der Bahn rausgebrochen. Auf einer dieser Bruchstellen ist Bruno ins Schlingern geraten und in den Airfence gerutscht. Dabei hat er sich das rechte Handgelenk gebrochen – und muss daran nun auch operiert werden.

Damit waren meine Mutter Sylvia, die als Teammanagerin das Zepter in der Hand hat, und ich als Mannschaftskapitän zum dritten Mal gezwungen, die Aufstellung neu zu sortieren. Nachdem klar war, dass ich wegen meines Muskelfaserrisses in Teterow nicht würde fahren können, hatten wir zunächst Leon Arnheim auf die A-Position gesetzt. Bis dann am Freitag Lars Skupien angerufen hat, dass er doch fahren wolle.

Ich hatte in der ganzen Woche schon mehrfach mit ihm Kontakt gehabt, aber er hat etwas länger gebraucht, sich endgültig zu entscheiden.

Mit seiner Zusage konnten wir Lars Skupien auf die A-Position und Leon Arnheim auf Reserve setzen. Als nun Bruno Thomas wegen seines Handgelenkbruchs ausfiel, haben wir hin und her überlegt. Wir hätten ihn auf Thomas’ Stelle setzen können, haben dann aber doch entschieden, ihn auf Reserve zu lassen. Dadurch hätten wir Bruno Thomas je ein Mal durch Lars Skupien und Lukas Wegner ersetzen können.

Das hatten wir geplant, aber der Rennverlauf hat uns dann noch eine andere Strategie abgerungen. Denn wir hatten Olching im Vorfeld als unseren Hauptgegner ausgemacht. Und beim MSC waren Martin Smolinski und Mario Häusl auf den ersten beiden Positionen sehr stark, Patricia Erhart auf der Drei dagegen nicht so.

Wir hatten Leon Arnheim auf der Drei. Aber Leon hatte zuvor Hannah Grunwald aus dem Lager der Teterower Hechte nicht geschlagen. Deswegen haben wir uns entschieden, ihn in jenem Lauf durch Las Sukpien zu ersetzen, in dem er gegen Martin Smolinski und Hannah Grunwald antreten musste.

Hannah Grunwald war am Samstag auch extrem stark.

Da war viel Taktik im Spiel, weil Mama und ich genau durchgerechnet haben, wie sich welches Ergebnis in diesem Lauf auf das Gesamtresultat auswirken würde. Lukas Skupien hatte Martin Smolinski vorher schon geschlagen. In diesem einen Lauf sollte er am Ende das einzige Mal gegen Martin Smolinski verlieren, bliebt aber vor Hannah Grunwald. Wenn dort ein dritter statt des zweiten Platzes rausgesprungen wäre, dann hätte Olching plötzlich zwei Punkte auf uns gutgemacht – und dann hätte das Ganze noch Mal kippen können.

So aber ist unsere Taktik genau aufgegangen. Auch wenn’s am Ende nur sechs Punkte Vorsprung waren, mit denen wir vor Olching gewonnen haben. Und jeder weiß, wie schnell sechs Zähler wieder weg sein können.

Letztlich haben drei Dinge den Ausschlag gegeben: Die Siege von Lars Skupien gegen Martin Smolinski – aber auch die drei Laufsiege aus fünf gemeinsamen Heat von unserem Junior Levi Böhme gegen Carlos Gennerich. Der Junge war wieder sensationell – und genau wie in Cloppenburg beim Saisonauftakt, war er meistens nicht vom Start weg vorne, sondern hat sich die Siege hart erkämpft. Wie wir überhaupt um jeden einzelnen Laufpunkt gekämpft haben wie die Wilden – da hat sich der Eindruck von Cloppenburg, dass wir es über den Kampf und das Überholen richten, erneut verfestigt.

Die dritte Stellschraube für unseren Sieg war die Taktik, also die Fahreraufstellung generell und die Einwechslung auf der C-Position. Aus dem Kräfteverhältnis des ganzen Feldes auf der C-Position haben wir das Beste gemacht.

Die ganzen strategischen Überlegungen waren meist Frauensache – diskutiert und entschieden von Mama und mir. Papa hat sich da dieses Mal komplett rausgehalten. Denn er war voll und ganz mit seiner Arbeit als Mechaniker für Leon Arnheim beschäftigt. Den mussten wir sogar von daheim abholen und nach dem Rennen auch wieder zuhause abliefern. Das hieß für uns: eine Extraschleife von Oberbayern über Ludwigslust nach Teterow und wieder zurück.

Und ich war während des ganzen Rennens aufgeregter als wenn ich selbst gefahren wäre. Denn dann konzentriere ich mich oft nur auf meine Läufe und gucke hin und wieder gar nicht, wie’s steht. Jetzt aber bist du die ganze Zeit auf die Punkte, die Mannschaft und die Taktik fixiert – das ist eine ganz andere Form der Anspannung.

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Das Siegerselfie von Celina Liebmann mit Mutter und Teammanagerin Sylvia sowie der Mannschaft mit Lars Skupien, Lukas Wegner, Leon Arnheim und Levi Böhme.

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Der Sieg nimmt Kontur an. Das verrät das Programmheft im Arm von Lukas Wegner.

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Leon Arnheim mit dem Zwischenstand nach drei Blöcken. Die Taktik rund um den Neuen beginnt aufzugehen.

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Levi Böhme bejubelt den Auswärtssieg. Der Junior aus Meißen ist erneut einer der Erfolgsgaranten bei Inn-Isar-Racing.

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