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Krimi in der Käsestadt

Erst im Wiederholungslauf vom allerletzten Heat fällt die Entscheidung, wer aus dem zweiten Halbfinale in den Endlauf um den Premiershiptitel in Großbritannien kommt.


Die Entscheidung fällt in letzter Sekunde. Da setzt sich Kapitän Max Fricke im heimischen Stadion mit einem sehenswerten Manöver an die Spitze – und sorgt dafür, dass Leicester die Addition aus Hin- und Rückkampf gegen Sheffield mit einem einzigen Punkt Vorsprung gewinnt.


Damit stehen die Leicester Lions im Finale um den Meistertitel in der Premiership – gegen die Ipswich Witches.


Fricke und Luke Becker machen den Dreipunktevorsprung der Gäste aus Sheffield gleich im Eröffnungsheat mit einem 5:1 für Leicester nieder. Dabei schlagen sie unter anderem Jack Holder. Doch im Reservistenlauf setzen sich Anders Rowe und Jye Etheridge mit einem 5:1 für die Tigers durch und stellen in Summe den alten Vorsprung aus dem Hinspiel wieder her.


Kyle Howarth rempelt sich in Heat 3 innen am Sheffielder Chris Holder vorbei, Teamkollege Ryan Douglas wird Dritter. Doch auch dieses 4:2 wird von der Mannschaft aus der Stahlstadt umgehend wieder egalisiert: Anders Rowe setzt sich vom Start weg von Sam Masters ab, der Stellvertretende Mannschaftsführer von Leicester kann sich nur so gerade eben noch Josh Pickering im Kampf um Rang 2 vom Leibe halten.


Während Howarth Lauf 5 gewinnt, verhindert Jack Holder dahinter mit Rang 2 ein 5:1 für die Gastgeber. Im hart umkämpften Lauf 7 schieben sich die Löwen wieder in Führung: Drew Kamp schießt ausgangs der zweiten Kurve zwischen Chris Holder und Maciej Janowski. Masters kann später ebenfalls an Holder vorbeiziehen, robbt sich auch an Janowski ran – und wird nur nach Zielfotobeweis hinter dem polnischen Gast gewertet.


Sheffield wollte und wollte sich einfach nicht abschütteln lassen. – Stewart Dickson

Ein Rennen später übernimmt Sheffield wieder die Gesamtführung – mit einem 4:2, in dem Becker sich nach verlorenem Start noch vor einen der Gäste arbeiten kann: Rowe kann den Kalifornier nicht halten, der wäre in der letzten Runde sogar um einen Speichendurchmesser noch an Etheridge herangekommen.


In Lauf 9 holt Douglas seinen ersten Laufsieg, Howarth wird Dritter – Leicester führt in der kumulierten Wertung wieder mit einem Punkt. In Lauf 10 riecht’s drei Runden lang nach einer Vorentscheidung: Fricke führt vor Becker. Doch dem Amerikaner reißt in der letzten Runde eine Kette. Er fliegt mit Schmackes in die Bande, bleibt aber unverletzt. „Dadurch hat sich das Kräfteverhältnis auf einen Schlag um vier Punkte verschoben“, rechnet Leicesters Teammanager Stewart Dickson vor. „Becker ist heute Abend unheimlich stark gefahren. Aber Sheffield wollte und wollte sich einfach nicht abschütteln lassen.“


In den nächsten beiden Heats holt Leicester jeweils 4:2-Erfolge. In Lauf 14 gibt der bis dato enttäuschende Janowski das erste Lebenszeichen von sich: Er gewinnt, Rowe hält Rang 3 vor Kemp, sodass Sheffield wieder bis auf einen Zähler dran ist. „Ich hatte schon befürchtet, dass Janowski ausgerechnet diesen Lauf gewinnt“, hadert Dickson. „Und dann ist in Rennen 13 auch noch Jack Holder an Max Fricke vorbeigekommen – das sieht man so normaler Weise auch nie.“


Max Fricke erweist sich im Halbfinalrückkampf als nervenstarker Sieggarant für Leicester. Foto: FIM
Max Fricke erweist sich im Halbfinalrückkampf als nervenstarker Sieggarant für Leicester. Foto: FIM

So wird Lauf 15 zum Last Heat Decider. Sheffield darf zuerst die Startplätze wählen. Die Deedars stellen Jack Holder auf Rot und Pickering auf Weiß, Leicester schickt Douglas auf den zweiten und Fricke auf den äußeren Startplatz. „Wenn wir in Lauf 15 unbedingt drei Punkte brauchen“, sinniert Dickson, „ist Fricke dafür in aller Regel eine Bank.“


Im ersten Anlauf kollidieren Holder und Douglas, der Leicesterian geht zu Boden. Schiedsrichter Phil Griffin lässt alle vier Fahrer zum Restart wieder zu. Fricke, der den ersten Start noch verhunzt hat, pflügt nun in der ersten Kurve außen rum unwiderstehlich in Führung. Holder reibt sich hinter seinem Landsmann auf. „Der Jubel“, bremst Dickson, „brandete schon auf, als er zum letzten Mal auf die Gegengerade einbog. Ich konnte mir da auch schon nicht vorstellen, dass Jack Holder ihn noch ein zweites Mal ein- und Überholen wird – aber ich wollte lieber warten, bis er auch wirklich über die Linie fährt.“


Der Sieg von Fricke über seinen Landsmann erweist sich entscheidend für die Mannschaft aus der Käse- und Schweinepastetenhochburg, denn Pickering kann Douglas im Kampf um Rang 3 hinter sich halten.


Das Hinspiel im Beaumont Park steigt am 6. Oktober, die Rückpartie in Foxhall Heath am 9. Oktober. „Ich habe im vergangenen Winter so viele Fahrer wie möglich vom Vorjahr übernommen“, philosophiert Dickson. „Das hat sich nun als richtige Entscheidung herausgestellt. Die Fahrer verdienen alles Lob der Welt; sie haben geliefert, als der Druck am höchsten war. Jetzt können wir uns mit voller Kraft auf Ipswich konzentrieren.“



 
 
 

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