
An der Ligaspitze etabliert
Celina Liebmann blickt im Blog auf die Zweitligaveranstaltung in Meißen zurück.
Zugegeben: Als absolute Neulinge im deutschen Speedwayligagefüge wussten wir zu Saisonbeginn nicht so genau, wo wir stehen. Jetzt, nach der dritten Veranstaltung, haben wir eine Ahnung: Wir können vorn mitmischen – und darauf dürfen wir in unserer ersten Saison durchaus ein bisschen stolz sein.
Unser Heimrennen in Meißen hat uns in diesem Eindruck bestärkt. Der Samstagabend in Sachsen stand im Zeichen spannender Rennen und knapper Ergebnisse. Die Piste musste wegen der Hitze regelmäßig gewässert werden – öfter als nur bei den normalen Bahndiensten. Die Arbeit hat sich gelohnt: Im Laufe des Abends boten sich immer mehr Überholmöglichkeiten, wir haben echt packende Rennen gesehen.
In der Gesamtwertung war’s eh’ ein Thriller – und das am härtesten umkämpfte Zweitligarennen des Jahres. Wir sind mit Inn-Isar-Racing lange auf Augenhöhe mit Cloppenburg gewesen – und sind dabei dann auch noch kurz zurückgefallen, weil Teterow stark aufgekommen ist.
Cloppenburg hat seine Mannschaft umgebaut: Nicolai Heiselberg hat Lukas Fienhage ersetzt, der wegen der Langbahn-WM schon in Mühldorf war. Und Thies Schweer fuhr mit einer 250er als Nachfolger von Niklas Bager auf der Position der Junioren mit den langsameren Maschinen.
Dort hat auch Teterow eine Neubesetzung vorgenommen: Tyler Haupt kam auf den Platz der 500R. Und der hat bloß zwei Mal einen Punkt an unseren Junior Levi Böhme abgegeben. Unser Junge hat wieder voll überzeugt – auch wenn er nach einer harten Attacke von Schweer, der ihm am Kurvenausgang die Tür zugeschmissen hat, den Kürzeren gezogen hat.
Überhaupt zeigt eine genaue Analyse: Wir haben den einen oder anderen Punkt liegengelassen, wo er nicht hätte liegengelassen werden sollen. Wenn wir da stringenter durchgezogen hätten, dann wäre sogar der Heimsieg dringesessen – obwohl Cloppenburg in Heiselberg einen Teamleader hatte, der absolut unschlagbar war. Der hat dem Abend seinen Stempel aufgedrückt; er ist sogar ein Mal von 3 auf 1 vorgefahren, als wenn das nix wär’.
Wir mussten unser Team wieder umbauen. Nicht nur weil ich verletzt war und Valentin Grobauer mich gut vertreten hat. Sondern auch, weil Bruno Thomas wegen seiner Handgelenksverletzung von Teterow nur zwei Läufe hat fahren können. Er ist auch im Training wieder gestürzt – und nach den ersten zwei Läufen haben wir Lukas Wegner reingebracht. Der hat auch gleich den Teterower Danny Knakowski geschlagen.
Allein diese schlaglichtartige Analyse zeigt, wie ausgeglichen die Veranstaltung war: Für Inn-Isar-Racing hätte es in die eine und die andere Richtung gehen können. In der Tabelle liegen wir nun sogar vor Cloppenburg und Olching in Führung – haben aber auch schon eine Veranstaltung mehr als die beiden Verfolger. Wir sind am 20. Juli in Olching bereits zum letzten Mal dran – während Olching und Cloppenburg am 21. September in Diedenbergen noch nachlegen können.
Das zeigt schon: Die neue Zweite Liga bleibt spannend bis zum Schluss – und wir sind mittendrin dabei.
