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Spritzen-Tour

Schmerzfrei wäre geprahlt. Aber die Ärzte haben die Langfristfolgen meiner Verletzung vom Langbahntest in Pfarrkirchen inzwischen so weit in den Griff gekriegt, dass ich zumindest die wichtigsten Rennen meiner Saison bestreiten kann: die Deutsche Meisterschaft, die Liga Nord, Pardubitz – und die beiden letzten großen Veranstaltungen im Süden, das Goldene Band in Olching und das Finale des Bayern-Cups in St. Johann in Österreich.

 

Dazu hat man mir über einen längeren Zeitraum hinweg Hyaluronspritzen direkt ins linke Hüftgelenk verabreicht. Hyaluron schmiert das Gelenk; es ist quasi wie Öl, das man auf ein quietschendes oder klemmendes Scharnier kippt. Wenn sich im Gelenk Knochen auf Knochen reiben, weil Synovia – die sogenannte Gelenkschmiere – fehlt, sorgt das für Schmerzen.

 

Hyaluronsäule ist auch einer der natürlichen Bestandteile der Synovia; wenn man sie spritzt, füllt man sozusagen das Öl direkt im Gelenk nach.

 

Die genauen Ursachen für die Schmerzen sind noch immer nicht ganz klar. Offenbar ist es eine Entzündung im Gelenk, die ich mir zugezogen habe, nachdem es mir in Pfarrkirchen den Fuß und das Bein weggerissen hat. Natürlich würde ich im Prinzip gern wissen, was die genauen Gründe sind. Aber wenn man beinahe ein Dreivierteljahr auf der Suche ist – dann ist man irgendwann auch einfach nur froh, einen Therapieansatz gefunden zu haben, der wirkt.

 

Wobei die Hyaluronsäurespritzen auch nur der erste Schritt sind. Über den Winter wird mit Cortisoninjektionen nachgelegt, um der Entzündung Herr zu werden. Und dann brauche vor allem eines: Ruhe.Doch die Starts gerade in der Liga Nord waren mir wichtig. Mit der Mannschaft aus Moorwinkelsdamm können wir in dieser dritten Liga des deutschen Speedwaysports immer noch den Titel holen. Auch wenn die Ausgangslage gerade etwas unübersichtlich ist: Ein Rennen in Teterow im Spätsommer ist abgesagt worden. Oder besser formuliert: auf unbestimmte Zeit verschoben.

 

Die Zeit ist offenbar immer noch nicht bestimmt worden.

 

Zumindest hat unser Teammanager immer noch nichts von einem möglichen Nachholtermin gehört. Für uns wäre es wichtig, dass das Rennen nachgeholt werden kann. Denn wir müssen einen Rückstand auf Tabellenführer Meißen aufholen. Das ist machbar – wie wir beim Lauf in Wolfslake bewiesen haben.Dort haben wir Meißen geschlagen und so unsere theoretische Titelchance am Leben gehalten. Das war entscheidend, nachdem wir beim ersten Rennen in Dohren nur Dritter geworden waren. Die kreisrunde Bahn im Emsland liegt uns allen im Team überhaupt nicht, dazu kam auch ein Sturz von Levin Cording, der danach nicht weiterfahren konnte. Deswegen haben wir da unnötig viele Punkte liegengelassen.

 

Trotzdem ist der Rückstand noch aufholbar. Wir müssten gewinnen – und dann käme es auf die Laufpunkte an. Wir müssten über 50 Punkte holen, um den Rückstand auf Meißen drehen zu können. Das klingt nach viel. Aber das haben wir bei unserem Sieg in Wolfslake auch geschafft.

 

Kurios ist dabei irgendwie, dass die Ausgangslage im Vergleich zu jener in der Zweiten Bundesliga genau auf den Kopf gestellt ist – und dass beide Male Meißen in die Angelegenheit verwoben ist. In der Zweiten Bundesliga führen wir mit Inn-Isar-Racing die Tabelle an; unser Heimrennen haben wir in Meißen gefahren, unserem jetzigen Titelgegner in der Liga Nord. Und in der Zweiten Liga haben wir ein Rennen mehr als die Verfolger aus Cloppenburg und Olching, weil da das Finale in Diedenbergen abgesagt worden ist. Sollte sich da kein Nachholtermin für finden, wären wir kampflos Meister.Allerdings arbeitet man hinter den Kulissen daran, das Diedenberger Rennen nachzuholen. Auch wenn uns das womöglich den Titel kosten könnte – eine sportliche Lösung ist allemal besser als eine Entscheidung am Grünen Tisch oder mit schiefhängender Tabelle wegen der Absage. Das gilt für die Zweite Liga ebenso wie für die Liga Nord.

 

In der hatte ich nach dem Rennen in Wolfslake noch einen Gaststart für Wolfslake – beim nächsten Rennen in Brokstedt am 3. Oktober. Da Mowi’damm an dem Tag nicht ran musste, konnte ich das Angebot von Elmo Schröder, dem Sportlichen Leiter des MSC Wolfslake, annehmen. Dem stand nämlich das Wasser ziemlich bis zum Hals: Er hatte in Lukas Wegener nur noch einen einzigen Fahrer aus dem 500er-Aufgebot, nachdem etwa Janek Konzack verletzt war, Mario Häusl beim Speedway der Nationen fuhr und auch Tim Widera und Paul Weisheit nicht fahren konnten.

 

Elmo und ich sind ganz gut befreundet, deswegen bin ich da gern durch den Elbtunnel ganz in den hohen Norden gefahren. Danny Knackowski aus Teterow war der zweite Gastfahrer; mehr als zwei Gäste darf ein Team nicht an Bord holen, deswegen fehlte uns im Vergleich zu einer vollen Mannschaft immer noch ein Fahrer. Es ist schwierig, da von einer Mannschaft zu reden. Lukas kenne ich aus der Zweiten Bundesliga, aber der Rest war dann doch eher improvisatorisch zusammengewürfelt. Doch wir haben als Team gut funktioniert. Lukas und ich hatten ab der Hälfte der Veranstaltung ganz schön lange Arme: Die Bahn war schwierig, wir mussten beide je sieben Läufe übernehmen.

 

Am Ende kann man sich selber auf die Schulter klopfen, dass wir das Ding unter diesen Voraussetzungen gewonnen haben.Am kommenden Sonntag steht Olching auf dem Programm – ein international top besetztes Rennen, das sicher noch mal ein Kracher zum Saisonabschluss wird. Viele internationale Fahrer sind im Feld. Ich habe für mich beschlossen, dass ich das noch fahren werde. Es haben sich schon viele Fans angekündigt. Deswegen möchte ich zu Hause noch Mal fahren.

 

Die Bahn in Olching ist groß, weit, schnell – eigentlich total mein Ding. Wenn da nur nicht die Schattenseite wäre: Das eigentlich Problematische ist das Tiefe, das mag ich nicht. Ich fahre lieber auf glatten Bahn. Ich habe gern Griff, aber nicht so tiefes Material wie an der Amper.

 

Trotzdem möchte ich den Fans da ordentlich etwas bieten – und dann schauen wir Mal, wie es mit den Restprogrammen der Zweiten Bundesliga und der Liga Nord weitergeht. Denn ehrlich gesagt hoffe ich, dass der Bayern-Cup in St. Johann dann lieber doch nicht mein letztes Rennen wird – sondern wir beide Ligen zu Ende bringen können. Vielleicht ja sogar mit zwei Titeln.

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