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Bewley redet sich in Rage

Vorm Finale der Britischen Speedwaymeisterschaft ärgert sich der Damals-noch-Titelverteidiger über Diffamierungen auf Social Media.


Dan Bewley erschrickt sich vor seinen eigenen Worten. „Jetzt habe ich mich da ziemlich reingesteigert“, durchzuckt es den Engländer im Streaminterview kurz vorm Finale der Britischen Speedwayeinzelmeisterschaft in Manchester. „Ich hoffe, ich habe mich nicht zu sehr aufgespult.“


Doch der 25-Jährige aus Maryport am Solway Firth im Nordwesten Englands hat sich geärgert – über Leute, die der Engländer „Keyboard Warrior“ nennt, also Krieger an der Tastatur. Solche Schreibtischtäter hatten vorm „British Final“ in den Sozialen Netzwerken verbreitet, Dan Bewley sei nur deshalb einer der Favoriten, weil die Veranstaltung auf seiner Heimbahn in Manchester stattfinde. „Ich finde das respektlos uns allen gegenüber“, urteilt Bewley. „Rob Lambert und ich haben hart dafür gearbeitet, dahin zu kommen, wo wir jetzt sind. Wenn dann Kommentare kommen wie ‚Du bist nur gut, weil Du auf dieser Bahn fährst‘ – wenn wir nur gewinnen, wenn wir auf dieser einen Bahn sind, was sagt das dann über all’ jene Fahrer aus, die wir auf allen anderen Bahnen in der Welt besiegen? Haben die dann automatisch immer einen Misttag, wenn wir doch nur hier gut fahren können? Wenn man auf Grand Prx-Level gekommen ist und man dann so etwas zu hören bekommt – das ist rüde und zeugt von mangelndem Respekt.“


Das sind not the most clued-up people. – Dan Bewley

Immerhin kann Bewley in seinem Groll die Verfasser solcher Kommentare einordnen. Er quantifiziert sie in schönstem Englisch als „not the most clued-up people“ – sie seien von Fachwissen weitgehend unbelastet. „Solche Kommentare kommen nicht von Leuten, die wissen, worüber sie reden“, urteilt der Rotschopf. „Ich habe auf einen solchen Tweet geantwortet, und der Verfasser hat mich daraufhin gleich blockiert. Ich wollte nicht grob rüberkommen, sondern ihn nur auf eine gute Art und Weise fortbilden.“ Aber daran hätte der Schreibtischtäter offenbar kein Interesse gehabt.


Dan Bewley wehrt sich in einem Interview dagegen, in den Sozialen Netzwerken an den Pranger gestellt und auf den Status eines reinen Heimfahrers reduziert werden. Foto: FIM
Dan Bewley wehrt sich in einem Interview dagegen, in den Sozialen Netzwerken an den Pranger gestellt und auf den Status eines reinen Heimfahrers reduziert werden. Foto: FIM


Dabei verweist Bewley: „Es kommt überhaupt nicht darauf an, wo wir fahren – die Ergebnisse sind immer ähnlich. Man sieht im Groben dieselben Fahrer, die in die Halbfinals und Finals kommen. Die Bahn ist die Bahn, wenn Leute sagen, ich sei nur gut hier – guck’ dir meinen Average bei den Auswärtsrennen der Britischen Liga an.“


Die Kritik der Hater entzündete sich im Vorfeld des Montagsrennens an der Hyde Road nicht nur an Bewley und dessen Heimrecht als Belle Vue-Fahrer, sondern auch daran, dass das Finale der Britischen Speedwaymeisterschaft jedes Jahr wieder in Manchester stattfinde statt auch mal auf andere Bahnen hin zu rotieren. Was die meisten Leute nicht realisieren: Es möchte doch gar kein anderer Verein das ‚British Final’ ausrichten. Also Kompliment an Belle Vue, die Leute sollten froh sein, dass Belle Vue dazu bereit ist, jedes Jahr das ‚British Final‘ zu veranstalten und es jedes Mal zu einem Erfolg machen.“


 
 
 

1 Comment


Sehr gut, Dan! Treffend, Deine Einordnung der Genannten Personen.

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