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Das böse Erwachen

Schweden überrumpelt das Feld am ersten Vorrundenabend der Paar-WM. Deutschland scheidet nach einem starken Leistungsabfall im Stechen aus.


Drei verschiedene Strategien bringen drei Nationen jeweils den Einzug ins Finale der Paar-WM in Thorn – und Deutschland ist nicht darunter. Das ist die Bilanz vom Dienstagabend in der Motorarena vom polnischen Meister Apator Torun.


Der Abend beginnt überraschend. Vor allem für die Engländer. „Ich habe Thorn noch nie so glatt erlebt wie heute“, stutzt Robert Lambert – der in der Stadt an der Weichsel zuhause ist und mit Apator den Meistertitel geholt hat. „Wir haben uns zuerst von der Bahnbeschaffenheit förmlich überrumpeln lassen.“


Das Ergebnis: Die Favoriten starten mit einer 2:7-Klatsche gegen Schweden in den Abend. Die Nordmannen bleiben ihrer vorab ausgegebenen Linie treu, ihre Dreiermannschaft konsequent durchzurtieren: Mal fährt Jacob Thorssell an der Seite von Fredrik Lindgren, dann wieder Timo Lahti, auch „Fast Freddy“ wird am Ende rausgenommen. „Dass alle drei unserer Fahrer so extrem gleichwertig unterwegs waren“, stellt der neue Teammanager Linus Sundström fest, „hat mich überrascht. Aber es macht Hoffnung für den Ernstfall.“


Teammanager Linus Sundstörm (li.) und Assistent Peter Karlsson setzen erfolgreich auf ein Rotationssystem von Fredrik Lindgren, Timo Lahti und Jacob Thorssell. Foto: FIM
Teammanager Linus Sundstörm (li.) und Assistent Peter Karlsson setzen erfolgreich auf ein Rotationssystem von Fredrik Lindgren, Timo Lahti und Jacob Thorssell. Foto: FIM

Für den qualifizieren sich die Schweden unangefochten als Gesamtsieger des Abends vor Großbritannien. Bei den Titelverteidigern braucht vor allem Lambert lange, sich an die Gegebenheiten anzupassen – während Bewley die Aufholjagd nach der Kanterniederlage früher startet und die Briten auf Rang 2 des Abends führen kann. Dabei bleibt den englischen Teammanagern keine Wahl, als auf die an sich geplante Einwechslung des Reservisten Tom Brennan zu verzichten: Es geht zu eng zu im Verfolgerfeld hinter den Schweden.


Dort haben die Deutschen ihre leichten Gegner in den ersten beiden Durchgängen von der Bahn gefegt: 7:2 gegen Italien, aber schon nur 5:4 gegen Norwegen – bei denen Mathias Pollestad quasi Alleinunterhalter ist, aber in 19 Punkten zum drittbesten Fahrer des Abends in der Solobilanz avanciert.


Die Letten beginnen mit Jewgenis Kostikows als Partner von Andrej Lebedews. Doch Teammanager Wladimirs Wagels erkennt im ersten Lauf, dass Kostigows überfordert ist – und setzt fortan auf Daniils Kolodinskis als zweiten Mann. Der kommt zwar mit Lebedews auch nicht mit, kann aber in zwei entscheidenden Momenten mit ihm ein Paar formen – was sonst nur den Schweden im Ansatz gelingt, auf der Bahn mit einer höchst griffigen äußeren Linie aber auch besonders schwer ist.


Teammanager Mathias Bartz, Valentin Grobauer, Norick Blödorn und Kai Huckenbeck stehen am Ende mit leeren Händen da. Foto: FIM
Teammanager Mathias Bartz, Valentin Grobauer, Norick Blödorn und Kai Huckenbeck stehen am Ende mit leeren Händen da. Foto: FIM

Nach dem starken Auftakt bringt Blödorn die Leistung seiner Maschine nicht mehr auf den glatten Boden und schreibt drei Nullen. Huckenbeck rät ihm nach einer 2:7-Schlappe gegen England: „Er muss ganz raus fahren ins lose Material. Das ist die Linie, die heute Abend funktioniert.“


Damit rettet Blödorn im letzten Vorlauf gegen die blassen Slowaken, die erst im letzten Block aufwachen, immerhin noch die Punktgleichheit gegen die Norweger. Und weil Huckenbeck/Blödorn im direkten Duell gegen Pollestad/Lasse Frederiken gewonnen haben, ziehen die Deutschen statt der Wikinger ins Stechen um Rang 3 ein.


Dort treffen sie auf die Letten. Bei der Punktevergabe von 4 – 3 – 2 – 0 hätte man Lebedews vorn fahren lassen und sich voll auf die Aufgabe, als homogenes Paar Kolodinskis hinter sich in Schach zu halten, konzentrieren können. Stattdessen verliert Blödorn den zweiten Rang bei einer Suche nach Linie auf dem rutschigen Belag, und Huckenbeck fährt von Anfang an hinterdrein – nachdem ihm der Start misslungen ist.


Lettland schickt Deutschland so im entscheidenden Heat mit 7:2 nach Hause.


Deutschland – Italien 7:2

Norwegen – Lettland 3:6

Schweden – Großbritannien 7:2

Slowenien – Italien 5:4


Deutschland – Norwegen 5:4

Lettland – Schweden 2:7

Slowenien – Großbritannien 2:7

Italien – Norwegen 2:7


Lettland – Deutschland 3:6

Schweden – Slowenien 7:2

Großbritannien – Italien 7:2

Deutschland – Schweden 3:6


Norwegen – Großbritannien 2:7

Slowenien – Lettland 2:7

Italien – Schweden 2:7

Großbritannien – Deutschland 7:2


Norwegen – Slowenien 7:2

Lettland – Italien 7:2

Deutschland – Slowenien 6:3

Schweden – Norwegen 6:3


England – Lettland 7:2

Duell um Rang 3: Lettland – Deutschland 7:2

 
 
 

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