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„Das wird ein Knüller“

Am Donnerstagabend steht in der Premiership ein echter Krimi zu erwarten. Norick Blödorn muss mit Belle Vue auswärts einen hauchdünnen Vorsprung verteidigen.


Die Bilanzen sind eindeutig: Ipswich hat in diesem Jahr bislang lediglich zwei Heimrennen verloren. Und die Mannschaft vom ehemaligen Juniorenweltmeister Chris Louis hat ihren nächsten Gegner schon drei Mal daheim regelrecht versenkt: Belle Vue hat in Ipswich heuer mit 14, 22 und 44 Punkten Unterschied verloren.


Jetzt nimmt der Titelverteidiger aus Manchester einen Vorsprung von lediglich sechs Zählern mit zum Rückkampf der Playoffs. Ipswich-Teammanager Ritchie Hawkins weiß: Das ist für die Truppe aus Suffolk eine lösbare Aufgabe. „Das dürfte ein Knüller von einer Begegnung zwischen zwei grandiosen Mannschaften werden“, freut sich Hawkins. „Wir haben ein erreichbares Ziel vor uns – aber wir müssen unser absolut Bestes geben.“


Der Witches-Teammanager hat sich dabei eine klare Taktik zurechtgelegt: „Wir bauen auf einen starken Beginn – und darauf, dass wir dann die sechs Punkte Rückstand möglichst früh wieder zufahren können. Wenn wir erstmal einen guten Start erwischt haben, dann wird es für jeden Gegner schwer, sich davon wieder zu erholen. Aber Belle Vue wird sich sicher bis zum Allerletzten wehren.“


Hawkins baut dabei vor allem auf ein ausverkauftes Stadion in Foxhall Heath vor den Toren der Kleinstadt. „Wenn Foxhall vor lauter großen Kulisse brummt und vibriert, dann kann diese Stimmung durchaus den entscheidenden Unterschied ausmachen. Das haben wir gesehen, bevor wir den K.O.-Cup gewonnen haben. Die Atmosphäre ist aufgeladen wie unter Strom; das gibt all’ unseren Jungs einen extra Schub. Ich bin sicher, das wird am Donnerstag auch so sein. Ich bin aber genauso sicher, dass Belle Vue ein Topkontingent runterbringen wird, denn die wissen auch genau, dass sie gute Chancen auf den Finaleinzug haben. Das wird ein gewaltiger Kampf.“


Den erwarten auch die Mancunians. Teammanager Mark Lemon sagt: „Wir haben im Hinrennen nicht den Vorsprung rausgeholt, den wir uns gewünscht haben. Aber wir können auch auswärts immer noch das Finale erreichen. Die Jungs haben’s definitiv drauf; wir waren schon öfter in einer vergleichbaren Situation – und uns allen ist klar: Wir brauchen am Donnerstag eine Megaleistung.“


Auf Norick Blödorn, hier in Rot bei der EM in Güstrow, wartet in Ipswich eine Mammutaufgabe. Foto: Sportpics.NN
Auf Norick Blödorn, hier in Rot bei der EM in Güstrow, wartet in Ipswich eine Mammutaufgabe. Foto: Sportpics.NN

Dan Bewley fügt hinzu: „Ich bin immer gern in Ipswich. Bahnen wie King’s Lynn oder Ipswich stellen für mich als Fahrer den absoluten Zenit dar. Man möchte dort nur auf keinen Fall hinter seine Gegner geraten, sondern immer vorn den Takt vorgeben. Wir als Team sind vollauf imstande, in Ipswich das nötige Ergebnis zu erzielen. Wir müssen’s nur auch machen.“


Auch WM-Titelanwärter Brandy Kurtz ist sich der Größe der Aufgabe bewusst: „In den Playoffs kann man keine großen Vorsprünge erwarten; jede Partie ist hart. Man muss sich immer deutlich steigern. Dabei ist es auch egal, gegen welches Team wir antreten: Wir wussten, dass wir gerade auswärts im Vergleich zur Vorrunde noch das gewisse Etwas finden müssen.“


Wir haben einen Plan. Den müssen wir jetzt nur noch umgesetzt kriegen. – Mark Lemon

Lemon wähnt den psychologischen Vorteil auf Seite seiner Gästemannschaft: „Ipswich hat die beste Mannschaft der Liga. Die meisten Leute denken jetzt, dass sie die Favoriten in diesem Halbfinale sind. Aber die Witches stehen unter gewaltigem Druck: Sie haben seit 1998 keinen Meistertitel mehr gewonnen. Wir wissen nur zu gut, wie sich solch’ ein Druck anfühlt – kurz bevor wir 2022 unseren 29 Jahre dauernden Fluch endlich durchbrechen konnten.“


Deswegen glaubt der Chef der Aces auch: Wir haben eine Struktur in diesem Verein – und einen genauen Plan, wie wir den Abend angehen werden. Es kommt nur darauf an, ob wir diesen Plan auch umgesetzt kriegen.“


Norick Blödorn wird dabei eine Schlüsselrolle zufallen. Der Schleswig-Holsteiner muss deutlich höher punkten als mit seinen drei Zählern im Hinkampf. Denn Ipswich ist gerade in der Tiefe sehr homogen besetzt, die Fahrer hinter den Heatleadern Jason Doyle und Emil Saijfutdinow schreiben in den meisten Begegnungen mehr Punkte als ihre direkten Pendants – zu denen auch Blödorn gehört.


Blödorn, der einzige Deutsche in der Premiership, wird in Ipswich wieder als Nummer 2 hinter Brady Kurtz aufgestellt werden. „Wir haben zwei der drei aktuell besten Fahrer der Welt, die unsere Mannschaft anführen: Brady Kurtz und Dan Bewley“, blättert Lemon auf. „Jaimon Lidsey und Zach Cook waren auf den mittleren Positionen exzellent – und Norick Blödorn mag und liegt Ipswich auch sehr.“

 
 
 

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