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Der Beste wird nur Zweiter

Beim Speedway-EM-Lauf in Güstrow gewinnt nicht der beste Mann des Abends. Dafür endet aber ein Fluch.


Kai Huckenbeck bringt den Hexenkessel zum Toben. Immer wieder ist der 32-Jährige aus Werlte auf der Außenbahn klar der schnellste Mann in Güstrow. Entweder pflügt er außenrum im Tiefflug an den Gegner vorbei – oder hängt sie schon vom Start ab, teils sogar in demoralisierender Deutlichkeit.


Der Emsländer zeigt als Gaststarter beim zweiten EM-Lauf in Güstrow in der Vorrunde klar, wo der Hammer hängt. Er lässt nur im Eröffnungsheat einen Punkt liegen, ist danach unbezwingbar. Auf einer Bahn, die wegen des vielen Regens im Vorfeld eine Unmenge verschiedener Linien möglich macht – und auf der diese Linien dann im Verlauf des Rennens auch noch derart wandern, dass die EM-Fahrer an immer neuen Stellen Überholmöglichkeiten geboten bekommen. Und die dann auch eifrig nutzen.

Patryk Dudek führt nach dem Start ins Finale von Güstrow noch vor Leon Madsen und Kai Huckenbeck, kann die beiden Verfolger aber nicht hinter sich lassen. Foto: Bernd Quaschning
Patryk Dudek führt nach dem Start ins Finale von Güstrow noch vor Leon Madsen und Kai Huckenbeck, kann die beiden Verfolger aber nicht hinter sich lassen. Foto: Bernd Quaschning

So wird das Güstrower Rennen zu einem munteren Treiben mit außergewöhnlich vielen Platzwechseln und knallengen Zweikämpfen. Huckenbeck überragt in den Vorläufen die regulären EM-Starter, zieht als Führender ins Finale ein – kommt aber dort beim Start nicht gut genug weg und ist zunächst nur Dritter. Vor ihm ringt Leon Madsen den anfangs führenden Patryk Dudek nieder und gewinnt. Auch Huckenbeck kann sich Dudek nach einem fesselnden Manöver noch kaufen – und wird so hinter Madsen Zweiter.


Für Leon Madsen endet damit eine schwarze Serie in der EM: Er hat in Güstrow zwar schon oft auf dem Treppchen gestanden – aber noch nie gewonnen. Entsprechend schickt er hinterher auch einen Stoßseufzer in den Mecklenburger Nachthimmel: Der Fluch sei gebrochen.


In der Gesamtwertung bleibt Auftaktsieger Dudek in Front. Neuer Zweiter ist Landsmann Kacper Woryna, der bei beiden bisherigen Rennen jeweils ins Finale gekommen war.


Norick Blödorn wird vor Europameister Andreij Lebedews Fünfter.


Mehr zum SEC-Rennen in Güstrow, zur Grasbahn-EM in Werlte und zur Deutschen Langbahnmeisterschaft in Schwarme folgt Anfang der Woche in einem eigenen Podcast.


 
 
 

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