Dicke Brocken für die Deutschen
- Norbert Ockenga
- 10. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Das Speedway der Nationen in Thorn wird für das deutsche Speedway zu einer schweren Prüfung.
Die ersten Namen sind draußen. Am Donnerstag hat der Motorradweltverband FIM die grundsätzlichen Kader für die beiden Wettbewerbe des Speedway der Nationen in Thorn an der Weichsel veröffentlicht: sowohl für die U21-Paarmeisterschaft, die an einem Tag stattfindet, als auch für den Wettstreit der Erwachsenen, der aus zwei Vorläufen, einer Zwischenrunde und dem Finale besteht.
Im ersten Schritt mussten die Teammanager eine erweiterte Aufstellung von je fünf Fahrern einreichen. Die wird vor den Wettkampftagen auf je drei Piloten eingedampft: zwei Stammfahrer fürs Paar und einen Ersatzmann.
Polen ist als Gastgeber direkt fürs Finale am 4. Oktober gesetzt. Die Osteuropäer stellen Patryk Dudek, Dominik Kubera, Piotr Pawlicki, Wiktor Przjemski und Bartosz Zmarzlik auf. Der Stetiiner wird in der verdichteten Mannschaft sicher noch aufrücken.
Alle anderen der in diesem Jahr auf insgesamt 15 Nationen aufgeplusterten Paar-WM müssen sich fürs Finale qualifizieren: in zwei Vorrunden. Die jeweils ersten Beiden kommen direkt ins Finale, die je Dritten und Vierten müssen in einen Hoffnungslauf – aus dem sich nur der Sieger fürs Finale am Sonntag qualifiziert.
Die deutsche Aufstellung kreißt um Norick Blödorn, denn der Deutsche Meister ist in seinem letzten U21-Jahr sowohl für die Herren- als auch die Juniorenaufstellung als Fixkörper nominiert.
Bei den Herren starten Kai Huckenbeck und Norick Blödorn für Deutschland, ergänzt um Valentin Grobauer als Reservist. Auf der erweiterten Aufstellungsliste stehen auch noch Jonny Wynant und Patrick Hyjek.
Deutschlands Erste Herren trifft im ersten Halbfinale auf schwere Gegner: Großbritannien mit dem in Thorn wohnhaften Robert Lambert, Dan Bewley un Tom Brennan. Den erweiterten Kader, auf dessen Mitglieder nur zurückgegriffen werden wird, wenn sich ein Stammpilot verletzt, bilden Adam Ellis und Leon Flint. Lettland ist mit Andrej Lebedews, Jevgenis Kostigows, Daniels Kolodinskis sowie Oleg Michailows und Francis Gusts auch ein Favorit auf den direkten Einzug in die nächste Runde.

Schweden muss plötzlich doch nicht ohne den neuen und alten Landesmeister Fredrik Lindgren auskommen. Der ließ auf Instagram wissen, er hätte sich noch Mal Gedanken gemacht und sich dann umentschieden, freue sich – anders als zu Jahresbeginn von ihm selbst kommuniziert – nun doch nach seinem Sinneswandel ins Team aufgenommen worden zu sein.
Und die Blaugelben sind neben Lindgren in Kim Nilsson, Jacob Thorssell, Philipp Hellström-Bangs und Timo Lahti so stark besetzt, dass sie ohne Weiteres vor den Deutschen landen können. Italien, angeführt von Paco Castagna und Norwegen mit Matthias Pollestad, Glenn Mai und Lasse Frederiksen im Stammaufhebot haben eher Außenseiterrollen inne. Doch Slowenien könnte mit einem homogenen Team überraschen. Für Deutschland wird die Vorrunde eine Zitterpartie: Ein direkter Einzug ins Finale steht nicht zu erwarten, in Schweden und Slowenien lauern zwei Teams, die schlagbar sind – aber die Deutschen auch genauso gut schon in der ersten Runde raushauen könnten.
Im zweiten Halbfinale tritt Australien mit Brady Kurtz, Jack Holder und Max Fricke sowie Jason Doyle und Ryan Douglas gegen Dänemark mit Anders Thomsen, Thorn-Heimfahrer Mikkel Michelsen, Leon Madsen sowie Michael Jepsen Jensen und Mads Hansen an. Die beiden Nationen sind auf die ersten beiden Plätze ihrer Gruppe gepolt. Frankreich, die Ukraine und Finnland rangeln dahinter um die Plätze 3 und 4. Die USA haben ihren Startplatz gegen den Willen des aus England stammenden Teammanagers Steve Evans zurückgegeben, dafür ist Argentinien nachgerückt.
Sollten Huckenbeck, Blödorn und Grobauer ins Finale kommen, wäre das eine Überraschung.
Bei den Junioren bilden Norick Blödorn, Patrick Hyjek und Jonny Wynant das Stammaufgebot, zur erweiterten Aufstellung zählen noch Mario Häusl und Hannah Grunwald. Das Rennen ist ein Eintagesfinale mit acht Nationen und 28 Heats. Dänemark und Polen sind die klaren Favoriten. Für Deutschland wird ein Rang unter den ersten Fünf schwer.


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