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Geht doch

Norick Blödorn gewinnt den Qualifikationsdurchgang für die U21-WM in Debrecen nicht nur – er drückt ihm seinen Stempel auf. Damit durchbricht er eine schwarze Serie sowohl bei sich als auch im ganzen deutschen Speedway.


Wer ist textsicher bei Udo Lindenberg? Selbst der härteste Sch**ß geht irgendwann wieder vorbei, singt der gebürtige Gronauer in „Wenn Du durchhängst“.


Norick Blödorn ist gerade zarte vier Lenze alt, als Lindenberg den Song auf seiner Platte „Stark wie 2“ veröffentlicht. Jetzt, 16 Jahre später, wirkt der Text wie auf den Leib geschrieben – Blödorn, aber auch dem ganzen deutschen Speedway. Nach einem Frühling, in dem alle Deutschen in allen WM- und EM-Qualifikationsrennen ausgeschieden sind, rückt der Holsteiner am Samstagnachmittag in Debrecen das Bild wieder gerade: Blödorn qualifiziert sich nicht nur für die SPG2, also die U21-WM – er gewinnt die Qualifikationsrunde in Debrecen sogar mit Maximum.


Norick Blödorn ist beim U21-WM-Qualilauf in Ungarn eine Klasse für sich. Foto: Norick Blödorn News
Norick Blödorn ist beim U21-WM-Qualilauf in Ungarn eine Klasse für sich. Foto: Norick Blödorn News

Blödorn hat dem Rennen in der zweitgrößten Stadt Ungarns eindeutig seinen Stempel aufgedrückt. Er beginnt mit einem Sieg vom roten Startplatz, zieht dann von Blau nach und ist in seinem dritten Anlauf der erste Fahrer des Feldes, der auch vom verhassten weißen Startplatz gewinnt. Das Muster ist immer dasselbe: Blödorn ist jedes Mal klar der Schnellste aus dem Band, nach jeder ersten Kurve hat er die Gegner abgeschüttelt, beim Einlenken in die zweite Kurve ist die Soloflucht de facto schon uneinholbar gelungen.


In seinem ersten Lauf besiegt Blödorn in Debrecen den Mitfavoriten Nasar Parnitski aus der Ukraine – der am Ende hinter dem ungeschlagen bleibenden Norddeutschen Zweiter wird. Um Rang 3 gibt's ein Stechen, das Kevin Malkiewicz aus Polen vor Casper Henriksson und dem Aussie Mitchell McDiarmid für sich entscheidet.


Mit dem Maximum von Ungarn hat Blödorn erst dieses Jahr erstmals geschafft, seine Form aus den Ligen auch international zu reproduzieren. Vor allem in der Premiership in England schwärmen die Fans und Verantwortlichen eh' schon vom Blondschopf als großem Publikumsliebling und Leistungsträger hinter den Grand Prix-Stars Brady Kurtz und Dan Bewley. Dass er's kann, hat der Flintbeker mit Belle Vue immer wieder gezeigt. Aber international hakte es 2025 bislang.


Debrecen ist damit nicht nur ein Resultat, sondern auch ein Befreiungsschlag.


Blödorn ist damit der einzige Deutsche, der sich dieses Jahr für eine WM- oder EM-Hauptrunde im Speedway qualifiziert hat – von Grand Prix-Starter Kai Huckenbeck abgesehen natürlich. Patrik Hyjek ist in Debrecen nach zwei zweiten und einem dritten Platz hingegen ausgeschieden.


 
 
 

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