Güstrow gewinnt Bundesligastart
- Norbert Ockenga
- 19. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Eine bessere Bahninterpretation gibt im Bundesligathriller von Wittstock den Ausschlag für die Gäste.
Der Saisonauftakt der Speedwaybundesliga endet in einem knappen Auswärtssieg der Titelverteidiger. Die Güstrow Torros gewinnen am Samstag beim Liganeuling Wittstock mit 49:41 – nach einem Match, das phasenweise sehr eng umkämpft war, aber dennoch nur 500 Zuschauer nach Wittstock lockte.
Die Begegnung begann mit einem Durchgang, in dem es ausschießlich Start/Ziel-Resultate gab – weil die Bahn anfangs recht glatt war. Doch auch wenn die Läufe zu Beginn eher dröge sind – der Kampf um die Spitze in der Gesamtwertung bleibt packend, weil die Siege hin und her fliegen. Nur das Reißen des Startbands vom Polen Oskar Polis bringt einen kleinen Nachteil für die heimischen Wölfe.
Den können die Gastgeber bis zur Hälfte der Vorläufe wieder egalisieren, parallel ändert die Bahn sukzessive ihr Gesicht. „Später hat sich auch Sand nach außen gefahren. Aber es hat die ganze Zeit genieselt. Der Sand war also immer relativ nass und ging auch gut vorwärts, aber stellenweise ist der Griff ein bisschen abgerissen“, beschreibt Valentin Grobauer, der für Güstrow den obligatorischen deutschen Fahrerplatz besetzte. „Ich hatte drei Mal Startplatz 4 und hab’s jedes Mal in der ersten Kurve gleich über außen versucht. Denn wenn schon drei Innen sind, ist es schwierig, da als Vierter auch noch irgendwie reinzufahren. Bin auch bis zum Kurvenausgang hingefahren, dann aber in den Strahl gekommen. Und wenn du in Wittstock von zwei Fahrern den Strahl bekommst, dann ist das, als ob du gegen eine Wand läufst.“

Im weiteren Verlauf des Rennens wird wegen der feuchtkalten Witterung die Wahl der Linie immer wichtiger. „Wir haben’s alle ganz, ganz innen versucht und probiert, da was Passendes abzustimmen, verrät Grobauer. Die Wittstocker orientierten sich eher in die Mitte und nach außen. „Unsere Linie und unsere Abstimmung haben auch recht gut funktioniert“, analysiert Grobauer. „Da war unser Weg ein bisschen erfolgbringender.“
Grobauer erweist sich als einer der Garanten für den Auswärtssieg der Torros. Er grämt sich zwar darüber, dass er einen Nuller geschrieben habe – schneidet aber im direkten Vergleich zum Pflichtdeutschen bei Wittstock deutlich besser ab: Grobauer schreibt sechs, Steven Mauer einen Zähler.
Ansonsten sind beide Teams vergleichbar homogen: Matej Žagar findet für Wittstock zwar zäh ins Rennen, holt dann aber ebenso zweistellige Punktezahlen für Wittstock wie Jesper Kunden und Marko Lewischin. Für Güstrow halten der kurzfristig geholte Ersatzmann Kacper Pludra, Mikkel Andersen und vor allem Villads Nagel gleichwertig dagegen. William Drejer ist für Güstrow ist hingehen besser als Wittstocks Pole Oskar Polis – nachdem der am Tag zuvor in England noch einen happigen Sturz verdauen hat müssen.
Žagar hält kurz vor Schluss das Rennen weiter offen. Erst zwei Siege für Güstrow in den letzten beiden Heats sorgen für den Auswärtssieg der Mecklenburger – der vor den vielen mitgereisten Fans aus der Barlachstadt frenetisch und sogar mit Pyrotechnik gefeiert wird.
Das nächste Bundesligarennen findet am 6. Juni Güstrow statt, wo dann der MC Nordstern Stralsund zu Gast ist.
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