Jepsen Jensen: adios England
- Norbert Ockenga
- 19. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Eine der Offenbarungen der jungen Saison zieht sich per sofort auf der Ersten Britischen Liga zurück.
So schnell konnten die Birmingham Brummies nicht reagieren: Im Ligamatch heute Abend gegen Tabellenführer Ipswich muss der Verein aus der Second City schlagartig auf Michael Jepsen Jensen verzichten – und kann deswegen nicht mit einem Ersatzfahrer aufwarten, sondern muss im Perry Barr Stadium auf Rider Replacement bauen, also den Dänen in seinen Läufen aus eigenen Reihen mit einem Fahrer ersetzen, dessen Average höchstens gleich hoch ist wie jener von Jepsen Jensen.
Jepsen Jensen war neben Tobiasz Musielak zweiter Heatleader der Brummies. Also können bis hin zu Matej Žagar ihn gegen die Witches bis auf Musielak alle Fahrer für den 33-Jährigen aus Grinstedt einspringen.

Jepsen Jensen ist eine der Überraschungen des Jahres. Zwar der zweifache U21-Weltmeister vor zirka 10 Jahren schon mal für eine Handvoll Saisons in der Grand Prix-Szene mit dabei. Doch nun hat der Däne hat in Polen sowohl bei den Einzelrennen vor Ligaauftakt als auch bei den Ligarennen an sich mit Leistungen überzeugt, die ihn fahrerisch wie rein statistisch zu einem der besten aktuellen Nicht-Grand Prix-Fahrer haben avancieren lassen.
Auch in den anderen Ligen, in denen Jepsen Jensen an den Start geht, konnte er zu Saisonbeginn meist restlos überzeugen. Er fährt übrigens mit Motoren und auch einem Heckrahmen aus der Schmiede von Matthias Kröger aus Schleswig-Holstein.
Ich brauche nicht noch mehr Rennen – sondern mehr Zeit fürs Fitnesstraining, Radeln und Joggen. – Michael Jepsen Jensen
Jetzt ist ihm die Pendelei zwischen den Ligen zu viel geworden. Jepsen Jensen verkündete auf seinem Facebookkonto, ihm sei inzwischen klar geworden, er bräuchte jetzt nicht immer noch mehr Rennen – sondern im Gegenteil mehr Zeit für Fitnesstraining, lange Fahrradtouren und Joggingläufe. Seit alle Ligen in Gang seien, hätte er keinen richtigen Rhythmus mehr gefunden; die Reiserei hätte ihren Tribut von seinen Körper und Geist gefordert und hätte es unmöglich gemacht, sich durch gezieltes Training wieder zu erholen. Infolge dessen hätte er das Gefühl, seine ganze harte Arbeit in der Vorbereitung würde nun ergebnislos verpuffen.
Er hätte Birmingham nur unter der Prämisse die Zusage gegeben, mal zu gucken, wie es sich entwickeln würde. Es sei nun aber klar, dass er nicht mehr 100 Prozent geben könne – und das sei nicht fair dem Verein und den Fans gegenüber. Er könne sich allerdings sehr wohl vorstellen, in der Zukunft wieder zurück auf die Insel zu kommen.
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