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Lambert gewinnt Thriller von Manchester

Die Englische Einzelmeisterschaft im National Speedway Stadion nimmt einen dramatischen Verlauf.


Vier Mann – vier Führende. Der Endlauf beim Finale der Englischen Speedwaymeisterschaft in Manchester hätte fesselnder nicht verlaufen können. Die 347 Meter lange Heimbahn der Belle Vue Aces wurde am Montagabend ihrem Ruf als weltbeste Rennbahn unter allen Speedwaypisten mal wieder gerecht.


Schon in den Vorläufen gab es jede Menge spannende Rennen mit vielen Überholmanövern. Das Feld, gespickt mit sieben ehemaligen Titelträgern, kämpfte in zwei Handlungssträngen: um den Titel – aber auch um die Wildcard beim Doppel-Grand Prix an der Hyde Road Mitte Juni, die automatisch dem Bestplatzierten des Finales zugeteilt wird, der nicht Dan Bewley oder Robert Lambert heißt.

Robert Lambert wird am Montagabend in Manchester in einem irren Finale zum zweiten Mal Englischer Speedwaymeister. Foto: FIM
Robert Lambert wird am Montagabend in Manchester in einem irren Finale zum zweiten Mal Englischer Speedwaymeister. Foto: FIM

Die Vorrunde zeigt schon: Innen an der Kante ist die Bahn extrem schnell – doch ganz außen, knapp vorm Airfence, kann man den nötigen Schwung aufbauen, um den Innenfahrer niederzuringen. Aber nur, wenn die Abstimmung passt und man imstande ist, die radikale äußere Linie zentimetergenau zu treffen. Dazwischen läuft man Gefahr, zu dem zu werden, was der Engländer auf der Autobahn als mid-lane creeper verspottet: zum Schleicher auf der Mittelspur.


Nach allen Vorläufen liegen Bewley und Lambert mit 14 Punkten gleichauf an der Spitze und haben sich damit direkt für den Endlauf qualifziert. Im Hoffnungslauf schalten Chris Harris und Charles Wright im Kampf um die letzten beiden Finaltickets Adam Ellis und Anders Rowe aus – obwohl Ellis nach den Vorläufen noch Bester des Semiquartetts gewesen ist.


Fürs Finale wählt Bewley den inneren Startplatz. Lambert nimmt dankbar den äußeren, denn der frisch vermählte Norfolkite hat seinen eigenen Fahrplan und bewusst auf die äußere Bahn gespitzt. Bewley gewinnt zwar den Start, Lambert knöpft ihm aber in einer perfekt orchestrierten Startrunde mit einem Linienwechsel von außen nach innen und einem gewagten Cutback in die zweite Ecke hinein die Führung ab, bei dem er Bewley am Ausgang der zweiten Kurve außen den Raum nimmt. Bewley fällt deswegen sogar auf die letzte Stelle zurück.


Doch der Heimfahrer der Belle Vue Aces schlägt zurück, arbeitet sich zunächst an Charles Wright vorbei auf Rang 3, schnappt sich auch Chris Harris, findet wieder Anschluss an Lambert – doch die vielen Linienwechsel lassen auch Bomber Harris dranbleiben.


Vorm großen Showdown kommt es so sogar plötzlich zu einem Intermezzo von Harris auf Platz 1. Doch der schon 42-Jährige aus Cornwall kann die Führung nicht halten. Bewley und Harris fallen wieder über ihn her. Und im Gewühle findet auch der schon zurückliegende Wright plötzlich wieder Anschluss


Beide Grand Prix-Fahrer gehen je zwei Mal in Front. Lambert gewinnt den atemberaubenden Mehrkampf; Wright wurschtelt sich dahinter auch an Bewley vorbei und sichert so die Wildcard für die beiden Mancunian Grands Prix; Bewley kann den Cornishman Harris im Kampf um Rang 3 um Zentimeter in Schach halten.


Das ganze dramatische Finale findet sich inzwischen auch auf X:

Für Robert Lambert ist der Sieg von Montagabend der zweite Titelgewinn in der Englischen Einzelmeisterschaft, für Wright die zweite Qualifikation als Gastfahrer beim Heim-Grand Prix.


 
 
 

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