„Mein letzter Lauf war schon Hardcore“
- Norbert Ockenga
- vor 6 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Robert Chmiel gewinnt das offene Pfingstrennen auf dem schwierig – aber nicht so heikel wie früher – zu befahrenden Speedwayoval neben dem Bergring.
Denkt man Teterow, fällt einem immer dieselbe Frage ein: „Wie ist die Bahn?“ Auch beim kleinen Auerhahnpokal, den der MC Bergring in diesem Jahr am Kellerholz nur organisieren konnte, ist der Zustand ein Dauerthema. „Ich war da jetzt drei Mal – und für mich ist es jedes Mal schwierig zu fahren“, ächzt Lars Skupień. „Wenn man vom Start weg vorn ist, geht’s noch. Aber wenn ich zwei oder drei Leute vor mir habe, dann weiß ich nie wohin.“
Ich bin froh, dass ich heile nach Hause gekommen bin. – Lars Skupień
Skupień startet mit einem Laufsieg in den Abend, während der favorisierte Pole Robert Chmiel gleich mal zu Fall kommt. Aber nicht wegen der Bahnbedingungen, sondern weil er sich mit einem Kontrahenten verhakt hat. Skupień gewinnt dann den Eindruck, dass die Bahn ab seinem zweiten Heat schwierig werde: „Ab dem Lauf war es für mich eher ein Kampf, auf dem Motorrad zu bleiben und ins Ziel zu kommen. Mit den 11 Punkten, die ich dann trotzdem noch gefahren habe, bin ich deswegen zufrieden.“

Zumal der Westfale damit bester Deutscher im Feld des Auerhähnchens ist. Chmiel aber gerappelt sich nach dem frühen Crash wieder und meistert die Bahn, ohne mit der Wimper zu zucken. Der Schützling von Tuner Martin Smolinski gewinnt sicher vor den beiden Letten Jewgeni Kostikows und Kjastas Poudzkus. Wobei Kevin Juhl Pedersen eigentlich auch im Reigen um Platz 2 mit eingerechnet hätte werden müssen. Denn in einem Lauf verlor Anton Karlsson vor ihm seinen Stahlschuh – und hatte Glück, dass der Schiri von einer für so etwas möglichen Disqualifikation absah. Wäre der Schwede rausgeflogen, hätte Pedersen genau wie die beiden Baltikum-Drifter 12 Punkte – und nicht deren 11 wie Emil Breum und Skupień.
Ab Lauf 17 beginnt es in den Heidbergen zu regnen. Auf Anraten der Fahrer, die bei Dämmerung und Niederschlag über Sichtbeeinträchtigungen klagen, wird das Meeting vor der Endrunde abgebrochen und gewertet. So gewinnt Chmiel mit einem Punkt Vorsprung auf Kostigows und Poudzuks, Skupień wird als Sechster klassiert. „Mein letzter Lauf war schon Hardcore für mich“, stöhnt Skupień. „Ich bin froh, dass ich heile nach Hause gekommen bin.“
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