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Obwohl das halbe Team verletzt ist

Die reichlich zerfledderten Hexen zaubern sich wieder an die Tabellenspitze der britischen Premiership.


Jason Doyle habe sichtlich Schmerzen gehabt. Die Verletzung von Danny King sei dergestalt, dass sie ihn für ein paar Tage enorm leiden ließe, wenn er die betroffene Stelle unglücklich erwische. Und auch die beiden Reservisten hätten über die Schmerzgrenze hinausgehen müssen.


So fasst Ritchie Hawkins, der Teammanager der Ipswich Witches, den Zustand seines Teams am Dienstagmorgen zusammen. Doch obwohl der Rennbericht sich eher wie eine Krankenakte liest, haben sich die Hexen aus Suffolk wieder auf Platz 1 der Premiershiptabelle setzen können – mit einem 54:36-Heimsieg über Leicester.


Das war ein bisschen peinlich. – Stewart Dickson

Hawkins staunt selbst über die Souveränität des Auftritts und des Sieges, obwohl die halbe Mannschaft doch verletzt sei.


Allerdings hat Ipswich immerhin zum ersten Mal seit über einem Monat wieder die volle Besatzung an Bord, während Leicester Luke Becker immer noch aus eigenen Reihen per Rider Replacement ersetzen muss. Ipswich startet mit einer Serie von Doppelsiegen, während der Leicester-Fahrer Drew Kemp in Heat 2 sogar stürzt. Fast immer, wenn Max Fricke ans Band kommt, können die Gäste ein bisschen Schadensbegrenzung betreiben, zumal Landsmann Doyle für Ipswich nicht stark genug ist. Doch an seiner Statt springen Emil Saijfutdinow und Danny King effektiv in die Bresche, der Sieg gerät nie in Gefahr.


Ich laufe nur noch auf Reserve – Brady Kurtz

Leicester-Teammanager Stewart Dickson findet's sogar nach eigenen Worten ein bisschen peinlich: Die Ipswich-Fahrer hätten seinen Jungs fast jeden Start abgenommen, und wenn einer von den Seinen doch mal vorn gewesen wäre, dann wären die Witches in der ersten Kurve vorbeigezogen, als ob er gar nicht auf der Bahn sei. Deswegen hätte Dickson auch in der Pause eine ordentliche Gardinenpredigt auf sein Team hernieder gelassen – und danach hätte sich die Niederlage wenigsten noch halbwegs in Grenzen gehalten.


Durch den klaren Heimsieg übernimmt Ipswich wieder Rang in der Tabelle.


Zahlen, bitte


  • Ipswich – Leicester 54:36

  • Manchester – King's Lynn 48:42


  • 1. Ipswich 23

  • 2. Sheffield 22

  • 3. Belle Vue 19

  • 4. Leicester 16

  • 5. King's Lynn 11

  • 6. Oxford 6

  • 7. Birmingham 4



Die zweite Montagspartie wird erst im letzten Lauf entschieden – und davon geprägt, dass King's Lynn zwei Ausfälle hat: Jan Kvěch kann erst gar nicht nach Manchester reisen, da er sich zwei Tage zuvor beim Grand Prix in Landsberg eine Schulter ausgekugelt hat. Und Nicolai Klindt muss auf seinen besten Motor verzichten, denn der hat bei einem Rennen am Sonntag den Geist aufgegeben.


Ipswich übernimmt dank eines klaren Heimsiegs wieder die Tabellenspitze. Foto: Stephen Waller
Ipswich übernimmt dank eines klaren Heimsiegs wieder die Tabellenspitze. Foto: Stephen Waller

Trotzdem gehen die Gäste zuerst in Führung. Die beiden Grand Prix-Stars Brady Kurtz und Dan Bewley sind verblüfft, dass sie nicht ihre normale Form abrufen können. Beide geben zu, sich wegen der vielen Reisen und Rennen der vergangenen Wochen ausgewrungen zu führen. Kurtz sagt, er laufe eindeutig nur noch auf Reserve.


Unser halbes Team ist verletzt. Da war mit solch' einem klaren Sieg nicht zu rechnen. – Ritchie Hawkins

Die fehlende Leichtigkeit der beiden Anführer sorgt dafür, dass King's Lynn lange eine knappe Führung behält. Dann dreht Reservist Jake Mulford die Partie, indem er Niels-Kristian Iversen in Lauf 8 – ein Sieg wie ein Weckruf. Bewley und Kurtz müssen in den Läufen 13 und 15 für die Entscheidung sorgen. Und die fällt erst im allerletzten Lauf – vor dem selbst Brady nach eigenem Dafürhalten nervös gewesen sei.


In den beiden Rennen landen die Rotschöpfe für die Aces, bei denen Blödorn ganz weit unter Par fährt, jeweils ein 5:1 – und drehen mit dem zweiten Dopppelsieg im Finale noch die ganze Partie.

 
 
 

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