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On the Wright Side of Life

Warum Charles Wright sich plötzlich von seinen Planungen für einen Sommerurlaub verabschieden muss.


Es ist wohl die Zahl des Speedwayjahres. Nicht weniger als 17 Überholmanöver haben sich während des letzten Laufs zur Englischen Speedwaymeisterschaft am Montagabend in Manchester ereignet. Und einer der Hauptdarsteller fährt – zumindest zuweilen – auch für den AC Landshut: Charles Wright.


Der 36-Jährige aus Stockport, der bislang in diesem Jahr auf der Insel deutlich stärker ist als auf dem Kontinent, hat sich mit Rang 2 hinter Robert Lambert die Wildcard für beiden Grands Prix in Manchester am 13. und 14. Juni gesichert. Damit ist der Lokalmatador bereits zum zweiten Mal Gaststarter bei einem England-Grand Prix.


Zuletzt startete der Teamkollege von Erik Riss bei dessen beiden englischen Ligavereinen – Oxford und Redcar – 2019 in Cardiff mit der Wildcard. Dieses Jahr hat er die deutlich kürzere Anreise: Stockport liegt gerade mal 13 Kilometer südlich von Manchester, noch in der Greater Manchester Area. Die Stadt mit ihren historischen Gebäuden ist vor allem für geografisch bewanderte Musikliebhaber ein Begriff: In Stockport fließen zwei Flüsse zum River Mersey zusammen – bekannt für den legendären Merseybeat, der einige Kilometer flussabwärts in Liverpool entstanden ist.

Nach seinem zweiten Platz im Finale der Englischen Speedwaymeisterschaft ist Charles Wright gleich zu einer spontanen Anprobe der Rennweste für den Grand Prix-Gastfahrer geschritten. Foto: FIM
Nach seinem zweiten Platz im Finale der Englischen Speedwaymeisterschaft ist Charles Wright gleich zu einer spontanen Anprobe der Rennweste für den Grand Prix-Gastfahrer geschritten. Foto: FIM

Wright hatte nicht zuletzt aufgrund seiner recht schwankenden Leistungen in diesem Jahr gar nicht auf die Wildcard gehofft. „Ich hatte eigentlich vorgehabt zu verreisen, weil ich eine Woche frei zu haben glaubte. Deswegen hatten ‚me and and my missus’ uns vage eine Reise vorgenommen. Wir hatten uns aber noch für kein Urlaubsziel entscheiden können, und zum Glück hatte ich auch noch nichts gebucht“, verrät der Blondschopf. „Jetzt ist natürlich alles abgeblasen.“


Zwischen 2021 und 2023 fuhr Wright drei Jahre lang für die Belle Vue Aces in der Ersten Britischen Liga. „Grundsätzlich kenne ich also meine Abstimmung und die Übersetzung, die ich auf dieser Bahn fahren muss. Aber ich trete gegen die 15 besten Fahrer der Welt an. Also muss ich vielleicht noch ein bisschen in ein paar neue Motoren investieren. Denn die Anderen werden schnell sein. Da muss bei mir alles passen“, erwartet er. „Ich weiß, dass das für mich zwei harte Rennen werden werden. Aber solange ich eine gute Schau abliefern und mich nicht blamieren kann, reicht das schon. Ich reise ohne Erwartungsdruck an, sondern fahre einfach los und gucke, was passiert.“


Ich leihe mir einfach einen der je 18 Motoren, die Bewley und Lambert in der Werkstatt rumstehen haben. – Charles Wright

Bei seinem letzten Gaststart in Wales holte Wright 2019 fünf Punkte: mit zwei zweiten und einem dritten Rang. „Ich möchte vor allem die Erfahrung mitnehmen. Aber wenn ich alles auf den Punkt gebracht kriege, dann kann ich so gut sein wie jeder Andere. Man muss abwarten, was passiert. Ich bin sicher, meine Familie und meine Fans aus Oxford und Redcar werden vor Ort sein. Vor allem die Redcar-Fans waren auch am Montag schon scharenweise erschienen und haben mich stimmgewaltig angefeuert; das bedeutet mir unheimlich viel.“


Mit typisch englische Humor ist Charles Wright auch schon eingefallen, wie er bei der Vorbereitung auf die Rennen gegen Lambert und Dan Bewley vielleicht noch ein bisschen sparen kann: „Ich leihe mir wahrscheinlich einfach einen der Motoren von den Jungs – einen der 18, die sie in ihrer Werkstatt rumstehen haben.“

 
 
 

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