top of page

Blödorn macht den Sack zu

Norick Blödorn sichert sich auf seiner Heimbahn in kontrollierter Offensive den DM-Titel.


Es hat zwar reichlich gedauert. Doch nach gut dreieinhalb Veranstaltungsstunden beim vierten und letzten Lauf der Deutschen Speedwaymeisterschaft steht fest: Norick Blödorn ist der neue Titelträger.


Das Rennen auf dem Holsteinring bei Bad Bramstedt stand im Zeichen mehrere schwerer Stürze und langer Bahndienst-, Berge- und Reparaturpausen. Am alarmierendsten: der Crash zwischen Tyler Haupt und Mika Frehse in Lauf 4.


Frehse hatte zunächst den Start gewonnen, wurde dann aber von Kevin Wölbert abgefangen. Auf der Innenband pirschte sich auch Tyler Haupt Kurve für Kurve näher an den 19-Jährigen aus Wismar heran. Dann kratzte Haupt eine Kurve gar sehr weit innen, inmitten der staubenden Kreide vom inneren Begrenzungsstrich stellte sich die Maschine auf und rauschte in den außen fahrenden, ahnungslosen Frehse. Beide Bikes verhakten sich und krachten wuchtig in den Airfence. Durch die Kraft des Aufpralls wurde sogar das Tor in der Bande für die Einfahrt der Bahndienstfahrzeuge in den Scharnieren beschädigt.


Frehse wurde lange behandelt, gab aber inzwischen gegenüber bahndienst.com bereits Entwarnung:


Inzwischen ist klar: Der Hansestädter wird noch heute von der Intensivstation in Neumünster verlegt. „Dann möchte ich fragen“, kündigt Frehse an, „ob ich direkt nach Wismar verlegt werden kann.“


Norick Blödorn krönt sich zum neuen Deutschen Speedwaymeister. Foto: Norick-Blödorn-News
Norick Blödorn krönt sich zum neuen Deutschen Speedwaymeister. Foto: Norick-Blödorn-News

In Patricia Erhart sah das DM-Finale gleich das nächste prominente Sturzopfer: Die Bayerin lag in Lauf 7 sogar vor Norick Blödorn, als sie spektakulär zu Fall kam. Zwar blieb Erhart unverletzt, doch riss bei ihr danach der Faden der Belastbarkeit, sie konnte keine Leistung mehr abrufen.


Haupt dagegen verdaute den Horrorsturz mit Frehse scheinbar mühelos. Zuerst erkundigte er sich auf der Bahn sportlich fair bei seinem Unfallgegner – und fuhr in den folgenden Heats ohne viel Federlesens zu zwei Laufsiegen.


Damit gehörte Haupt genau wie Jonny Wynant und Hannah Grunwald zu den Offenbarungen des Feldes in Schleswig-Holstein – hinter der absoluten Spitze, die standesgemäß von Blödorn, Wölbert und Kai Huckenbeck gebildet wurde. Huckenbeck blieb den langen Renntag über ungeschlagen. Im Duell vom Emsländer Geschlagenen besiegte Wölbert in Heat 18 noch Blödorn. Doch das langte nicht, um dem Lokalmatadoren noch den Titel abspenstig zu machen.


Die um Streichresultate bereinigten Nettotabelle weist Blödorn mit 45 Punkten als neuen Meister auf – und damit mit fünf Punkten Vorsprung auf Wölbert. Valentin Grobauer bleibt mit 33 Punkten Dritter, obwohl er in Brolstedt nicht an den Start ging: „Ich war aus privaten Gründen verhindert.“ Patrick Hyjek, der am Tag des Rennens mit Mario Häusl in Pilsen fuhr, ist Gesamtvierter vor Janek Konzack, Huckenbeck und Grunwald.



 
 
 

Kommentare


bottom of page