„Da muss noch mehr kommen“
- Norbert Ockenga
- vor 7 Minuten
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Am Montagabend muss Norick Blödorn mit den Belle Vue Aces gegen Tabellenführer Ipswich ran. Gefordert wird eine klare Leistungssteigerung.
Dan Bewley hat ein gutes Gefühl. „Ich habe den Eindruck“, stellte der Rotschopf aus Cumbria nach der letzten Vorrundenpartie von Manchester im heimischen National Speedway Stadium, „dass bei manchen Fahrern jetzt der Groschen fällt.“
Etwa bei Tate Zischke, einem jungen Australier, der selbst einräumt: „Für mich war’s bislang wirklich eine enttäuschende Saison Jedes Mal, wenn ich in der Werkstatt stehe, versuche ich alles Mögliche. Da tat es gut, heute endlich ein paar solide Punkte zu holen.“
Die Wende zum Besseren käme genau im rechten Moment – nach einem klaren Sieg von Belle Vue über Sheffield im letzten sogenannten „War of the Roses“ in der Vorrunde. Da hat Manchester zuhause zwar 54:36 gewonnen. Doch weil’s zuvor eine derbe Auswärtsniederlage gesetzt hat, verpasst Belle Vue dennoch den Bonuspunkt.
Den gibt’s in der Premiership in der Vorrunde für jedes Team, das die Addition aus Hin- und Rückkampf für sich entscheidet. Und in dieser kumulierten Wertung sind die Tigers trotz der Auswärtsniederlage zwei Punkte besser als die Asse.
Bei manchen Fahrern fällt jetzt der Groschen. – Dan Bewley
Mark Lemon, der Geschäftsführer der Belle Vue Aces, gibt zu, dass ihn dieser Verlust des Bonuspunkts nerven würde. „Aber wir haben Sheffield ziemlich eine mitgegeben. Normaler Weise reicht ein Sieg mit 18 Punkten Vorsprung auch für den Bonuspunkt. Aber vor uns liegt immer noch jede Menge Arbeit“, analysiert der Exfahrer aus Australien. „Wir haben als Team noch nicht den Zenit unserer Leistungsfähigkeit abgerufen. Da muss noch mehr kommen. Aber bei den Playoffs geht es letztlich genau darum: Im richtigen Moment auf den Punkt genau auf dem Höhepunkt der Möglichkeiten anzukommen und alles abzurufen. Wo wir in der Vorrundentabelle landen, war ziemlich egal. Entscheidend ist, dass die Formkurve nach oben weist, wenn es an der Zeit für Halbfinalpartien ist.“

Und genau das macht Lemon bei seinen Aces aus – angeführt von Brady Kurtz, der gegen Sheffield erneut ein 15 Punkte hohes Maximum gefahren hat. Es ist bereits sein achtes „Full House“ in der laufenden Saison – mehr als jeder andere Fahrer geschafft hat.
Wie eng es in der Endphase der Premiership zugegangen ist und wie unvorhersehbar die Playoffs damit sind, zeigt eine genaue Analyse der Ergebnisse aus dem Vorrundenendspurt. Da hat Leicester ausgerechnet in der schon sechsten Begegnung mit Sheffield in diesem Jahr erstmals gegen die Tigers verloren – und dann auswärts in 50:40 gleich so hoch, das den Lions aus den westlichen Midlands damit auch der Bonuspunkt für die kumulierte Wertung aus Hin- und Rückkampf noch durch die Lappen gegangen ist.
Nur deswegen hat Sheffield es am letzten Spieltag mit dem Auswärtssieg in Ipswich noch schaffen können, Leicester in der Tabelle von Rang 2 zu verdrängen – und sich so das Recht zu sichern, im Halbfinale zuerst auswärts in Leicester ran zu müssen und dann zum Abschluss zuhause gegen die Löwen antreten zu dürfen.
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