Deutsche Jugend bleibt dran
- Norbert Ockenga
- vor 2 Tagen
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Auch beim zweiten Lauf der Jugend-Paar-EM für 250-Kubikmaschinen zeigen sich die jungen Deutschen sehr stark.
Es hat ein bisschen was von Erich Kästner. Das fahrende Klassenzimmer des deutschen Speedwaynachwuchses muss beim zweiten Lauf der Paar-EM für Viertellitermaschinen erst seine Plätze finden. Dann aber schlagen sich Carlos Gennerich, Janek Konzack und Reservist Thies Schweer so gut, dass die Deutschen vorm letzten Lauf der Serie auf Tabellenplatz 2 immer noch Anschluss an die Polen halten.
Für Konzack beginnt der dänische Tag mit Mechanikereinheiten: „Wir mussten erstmal die Motoren umbauen, weil wir 20 Stunden lang aus Lamothe in Frankreich gekommen sind. Dann haben wir die 500er-Motoren raus- und die 250er reingebaut.“
Für Konzacks Doppelpartner Gennerich ist der Paar-EM-Lauf gar das erste Rennen seit seiner Mandelentzündung von Olching. „ Carlos hat seit sieben Wochen nicht aufm Moped gesessen – seit der Krankheit in Olching“, umreißt Vater Dennis. „Alle Trainings, die wir seitdem geplant hatten, sind aus verschiedenen Gründen ausgefallen. Aber Carlos hat sich gleich sehr wohl auf dem Moped gefühlt.“
Wir sind in einigen Läufen sehr geil paargefahren. – Janek Konzack
In der Tat wird Gennerich zur tragenden Säule des deutschen Paares – das in der Vorrunde des Meetings in die schwerere der beiden Gruppen gelost worden ist: gegen die EM-Spitzenreiter aus Polen, Schweden und England. Der Modus der Jugend-Paar-EM sieht vor: Nur der jeweilige Gruppensieger kommt ins Finale und trifft dort auf den anderen Gruppenersten.
Gennerich/Konzack etablieren sich in der Hammergruppe schnell als einer der beiden Sieganwärter, neben den Polen. „Wir hatten auch Läufe, da sind Carlos und ich sehr geil paargefahren“, strahlt Konzack.
Als entscheidend für den Finaleinzug wird sich das direkte Aufeinandertreffen mit Polen erweisen. Dort geht Dawid Oscenda zunächst in Führung. Doch Gennerich überholt Oscenda Außenrum – wird aber in der letzten Kurve vom Polen, der letztlich Maximum schreiben wird, erneut überholt. Es wird der einzige Punktverlust bleiben, der Gennerich zum Maximum fehlen soll. Konzack dagegen kommt in diesem Lauf 9 auf dem letzten Platz hinter Bartosz Byszewski ins Ziel. „Am Ende fehlte uns ein Punkt“, studiert Papa Gennerich das Programmheft. „Wir waren mit 17 Punkten punktgleich mit den Polen, haben aber den direkten Lauf gegen die nicht gewonnen. Das war die Entscheidung.“

Den einen Zähler hätte Konzack holen können, denn der hadert mit seiner Abstimmung: „Es war schwer, sich im Training wieder auf die 250er umzustellen. Unsere Teamarbeit hat gepasst. Aber Abstimmung kriegen wir nicht so richtig hin. Meine Starts sind sehr gut; in der ersten Kurve bin ich immer vorn dabei, aber dann fehlt mir irgendwie Leistung, sodass die Anderen in den nächsten Runden an mir vorbeifahren.“
Das kostet den entscheidenden Punkt für den Finaleinzug, auch wenn Konzack seinen kongenialen Partner Gennerich in der Vorrunde meist effektiv ergänzt. Im B-Finale kommt Konzack dagegen gegen die Slowenen, die in ihrer Gruppe Zweite hinter Dänemark geworden sind, auch nicht mit. Doch Gennerich holt den Laufsieg vor den Slowenen, die als Paar einlaufen, und vor Konzack. Das 3:3 langt wegen des Sieges von Gennerich zum Gewinnen über die Slowenen.
Das Finale zwischen Polen und Dänemark verläuft ähnlich: Dawid Oscenda siegt vor dem dänischen Paar Villads Pedersen/Elias Jamil und verhilft Polen zum zweiten Sieg in der Paar-EM. Vorm Finale führt damit Polen mit 24 Punkten vor Deutschland mit 18 und Dänemark mit 16 Zählern.
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