top of page

Deutschland-Connection

Warum Max Fricke eine besondere Verbindung nach Deutschland unterhält.


Max Fricke ist der unbelohnte Held des Freitags. Über weite Teile der Vorrunde ist der Australier des beste Mann in Manchester, nur gescheucht von seinem Landsmann Brady Kurtz. Dann macht er in zwei entscheidenden Momenten zwei Fehler – und verpasst so zuerst den direkten Finaleinzug und scheidet danach sogar im Hoffnungslauf aus.


Fricke hat sich im Frühling bei einem ausgiebigen Test in Deutschland auf seine Rückkehr als Vollzeit-WM-Teilnehmer vorbereitet. „Ich bin in Ludwigslust gefahren“, verrät er, „weil dort damals schon alles vorbereitet war – zu einem Zeitpunkt, als in Polen noch nichts fertig war.“


Wie aber ist der Australier ausgerechnet auf die Bahn in Mecklenburg gekommen, auf der heute Abend der Karl-Heinz-Podeyn-Pokal stattfindet? Lokalmatador Kevin Wölbert war der vermittelnde Schlüsseldienst. Der Heidhofer fuhr in seiner Karriere bereits zwei Mal für GKM Grudziądz – jene Mannschaft aus Graudenz in Westpreußen, für die auch Max Fricke in der polnischen Ekstraliga antritt. „Ich habe immer noch guten und viel Kontakt zu Grudziądz“, sagt Wölbert. „Der Verein hat mich gebeten, die Verbindung herzustellen, weil man nach einer Trainingsmöglichkeit in Deutschland gesucht hatte. Ursprünglich war geplant, mit der ganzen Mannschaft nach Ludwigslust zu kommen. Am Ende sind dann aber nur Fricke und Wadim Tarasenko da gewesen.“


Es ist für die Planung wichtig, dass man die Grands Prix fest im Kalender hat. – Max Fricke

Für Fricke ist die Vorbereitung in „Lulu“ wichtiger Bestandteil seiner Rückkehr gewesen. Denn im vergangenen Jahr war er nicht die ganze Zeit über im Grand Prix dabei, sondern kam erst als Nachrücker zum Zuge, als Landsmann Jason Doyle sich so schwer an einer Schulter verletzt hatte. Für 2026 qualifizierte Fricke sich wieder als Vollzeitkraft. „Es ist wichtig zu wissen, dass wir das ganze Jahr über drin sind“, sagt der Australier. „Es war zwar cool, dass wir im vergangenen Jahr mehr Einsätze bekamen als erwartet. Aber es ist dennoch nicht vergleichbar mit einem Vollzeitplatz im WM-Feld. Da geht’s vor allem um die Organisation. Es ist wichtig für die ganze Planung, dass man das gleich fest im Kalender hat. Als Reservist kann man immer auf den letzten Drücker mobilisiert werden. Da ist man bei der Vorbereitung vielleicht nicht immer auf dem besten Stand, wenn das Telefon kurz vor einem Grand Prix klingelt.“

Max Fricke hat sich im Frühling in Ludwigslust auf die neue Saison vorbereitet. Foto: Tony Schröder
Max Fricke hat sich im Frühling in Ludwigslust auf die neue Saison vorbereitet. Foto: Tony Schröder

In Manchester hat Fricke gestern Abend bewiesen, dass er zu den Favoriten gehört. Auch für heute, für den zweiten Grand Prix im National Speedway Stadium. Dabei hat er sich im Vorfeld noch kritisch zum Doppelschlag von Belle Vue geäußert: „Mir gefällt es nicht, zwei Rennen an ein und demselben Ort zu haben. Da besteht die Gefahr, dass sich das Geschehen vom ersten Abend einfach nur spiegelt. Ich finde es schade, dass man es nicht auf andere Orte und vielleicht sogar mehr Länder ausdehnen kann.“


Der Test in Ludwigslust ist übrigens nicht die einzige Deutschland-Connection des schlaksigen Australiers. Er ist auch gut bekannt mit einem langjährigen Hauptdarsteller der deutschen Speedway- und vor allem Langbahnszene aus den Neunzigern: Klaus-Peter Gerdemann. „Klaus ist ein langjähriger Sponsor von mir – und ein Pfundskerl.“

 
 
 

Comments


bottom of page