Die blaue Linie
- Norbert Ockenga
- vor 13 Stunden
- 2 Min. Lesezeit
Die Bahn in Riga wartet mit einem ganz besonderen Phänomen. Was hat es mit dem Blue Groove auf sich?
Das Thema gab's vor gar nicht allzu langer Zeit sogar auf der ganz großen Bühne. Beim Oldtimertreffen von Inn-Isar-Racing am 3. Oktober unterhielten sich Rallyelegende Walter Röhrl und Celina Liebmann, damals noch amtierende Damenweltmeisterin im Speedway, über den sogenannten Blue Groove.
Röhrl war bei einem Schaukampf in seinem Audi-Gruppe B gegen Bahnsportlegende Karl Maier aufgefallen, dass die Bahn in Landshut so hart sei, dass seine Reifen regelrecht gepfiffen hätten – wie bei einer zu schnellen Kurvenfahrt auf Asphalt im normalen Straßenverkehr.

Liebmann erklärt daraufhin, was es damit auf sich hat: dass sich auf harten Bahnen eine Ideallinie aus Reifenabrieb bildet; dass dann bei richtiger Nutzung und bei passender Abstimmung daraus aber auch ein Vorteil erwachsen kann.
Auf der Bahn in Riga hat sich am Nachmittag während der Qualifikation genau solch ein Blue Groove, den Liebmann im Gespräch als Blue Glue – blauen Klebstoff – beschreibt, rausgebildet. Der Belag im Baltikum stammt noch aus der UdSSR-Zeit; eine dicke Deckschicht liegt auf einer sehr harten Tragschicht. Durch den Regen der letzten Tage war die Deckschicht gebunden, beim SGP2 gestern war sie aber schon belastet worden, und es hatten sich wieder jene Mikrorillen rausgebildet, die in der Vergangenheit für Aufsteiger gesorgt hatten.
Trotz intensiven Wassereinsatzes war es vorm heutigen Training nicht gelungen, Trag- und Deckschicht wieder vollumfänglich zu verbinden. An jenen Stellen, an denen die Tragschicht freigefahren wurde und durchkam, bildete sich der Blue Groove.
Was es genau damit auf sich hat und wie der Weltmeister Röhrl seine Duelle auf Speedwaybahnen mit Legende Karli Maier schildert, kann man in der neuen Ausgabe der Zeitschrift PITWALK lesen – ein Schwestermedium zu bahndienst. Dort gibt es auch den ganzen, sehr großen Bericht über das Oldtimertreffen und die Auftritte von Liebmann, aber auch den Eisspeedwayhelden Max Niedermaier, Markus Jell und Co. zu lesen:
Er nimmt die Reifen hart ran, weil er enorm an den Profilblöcken rupft und die rausbrechen kann. Dan Bewley etwa hat darauf mit einem aufföllig hohen Luftdruck reagiert – und eine klare Bestzeit im Training hingelegt.
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