Die Krankenakte Preibisch
- Norbert Ockenga
- vor 2 Stunden
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Bruno Preibisch ist in Wittstock bei seinem Einstand in der 500R-Klasse gestürzt und ins Krankenhaus eingeliefert worden. Wie geht's dem 14-Jährigen inzwischen?
Der Einstand endet im Krankenhaus. Bruno Preibisch bestreitet am Samstag sein erstes Rennen auf einer 500R-Maschine – und rutscht gleich im ersten Juniorenrennen beim Endlauf der Zweiten Bundesliga unter den Airfence in die Bande.
Der 14-Jährige aus Neubrandenburg zieht sich bei dem Einschlag Prellungen des Thorax’, des linken Beckens samt der zugehörigen Hüfte und des linken Daumens zu. Nach einer kurzen Beobachtungsphase im Krankenhaus von Neuruppin wird der Youngster vom MSC Vier Tore allerdings schon am Montag wieder entlassen.
Bruno ist unter die Bande gerutscht und war unter seinem Motorrad eingeklemmt. – Roman Diehn
Der Unfall ist eine Kettenreaktion. „Bruno hat wohl einen Startabbruch verursacht“, beobachtet Roman Diehm, der sich als Vereinstrainer des MSC Vier Tore Neubrandenburg auch um Förderung und Coaching von Preibisch kümmert. „Die Roten Fahnen haben wir von außen auch gesehen – aber die Fahrer im jugendlichen Eifer scheinbar nicht. Jedenfalls sind sie alle mit hohem Speed über die Gegengerade gefahren. Da war war Bruno ganz außen – und musste dann umlegen, um eine Berührung mit dem Fahrer neben sich, der von innen nach außen kam, zu vermeiden. Dabei ist er unter die Bande gerutscht und war unter seinem Motorrad eingeklemmt.“

Der Nebenmann ist Levi Böhme aus der Nähe von Meißen, den Inn-Isar-Racing fürs Finale der Zweiten Bundesliga an Olching ausgeliehen hat. Auch Böhme stürzt, der Sachse kann aber am Wiederholungslauf schon wieder teilnehmen – und wird dort Zweiter hinter Thies Schweer vom MSC Cloppenburg.
Preibisch, bislang in der 85-Kubikzentimeterklasse unterwegs, bestreitet in Brandenburg sein erstes Rennen auf einer 500R-Maschine. „Wir haben vorher schon sechs Mal trainiert: in Güstrow, Ludwigslust und Teterow“, rekapituliert sein Trainer Diehn. „Dabei haben wir uns systematisch an die Anforderungen der großen Maschine herangetastet – mit Sparrings und Startbandtrainings, bei denen wir uns immer im sicheren Drehzahlband bewegt haben. Das war auch in Wittstock der Fall.“

In Wittstock gehört Preibisch zum Aufgebot des MSC Diedenbergen. Der Traditionsverein aus dem Taunus, über Jahrzehnte eine feste Größe in Bundes- und Superliga, hat in diesem Jahr bei seinem Ligacomeback vielerlei Rückschläge durch Verletzungen und auch den Rücktritt von Sandro Wassermann hinnehmen müssen. Deswegen rückt Preibisch nach drei 85-Kubikjahren früher zu einem ersten 500R-Einsatz aus als eigentlich geplant: Sein Team hat mit einem Fuhrpark von drei 500R- und zwei 250-Kubikmaschinen die Saisonvorbereitung für 2026 in Angriff genommen.
Die 500R-Maschinen stammen aus dem Restbestand von Marius Hillebrand, der aufgehört hat, und vom Wolfslaker Oliver Petersdorf. In dessen Maschine werkelt ein Motor von Matten Kröger. Die Viertellitermaschinen übernahm Preibisch von Carlos Gennerich.
Genau wie der, wird auch Preibisch im kommenden Jahr zweigleisig fahren. „Wir hatten in Neubrandenburg einen Tag der Offenen Tür“, erinnert sich Diehm. „Da kam auch Mirko Wolter vorbei und empfahl uns als Deutscher Nachwuchsnationaltrainer, mit 250ern weiterzumachen.“
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