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Eisspeedway-WM ohne Qualifikation?

Warum die Qualirunde vor der nächsten Eisspeedway-WM gerade heftig wackelt.


Muss die Eisspeedway-WM im kommenden Winter komplett ohne Qualifikationsrunde auskommen? Momentan läuft hinter der Kulissen des Motorradsportweltverbands FIM ein Notfallplan hoch: Die Fahrer für die beiden Grand Prix-Wochenenden in Inzell und Heerenveen müssen demnach komplett gesetzt werden – statt sich in einem Qualifikationsdurchgang vorab durchzusetzen.


Der Hintergrund: Es gibt seit zwei Wochen ein Gerangel um den Austragungsort des Qualidurchgangs, der bislang in Örnsköldsvik in Nordschweden stattfand. Für den Winter 2026 hat sich der Austragungsverein von Varkaus in Finnland offensiv um die Qualifikation beworben. Denn in Finnland ist Eisspeedway gerade wieder schwer im Aufwind, es gibt in Max Koivula und Heikki Huusko zwei WM-Aspiranten, in deren Kielwasser der Sport wieder neue, junge Fahrer und Fans anzieht.


Finnlands Eisheld Max Koivula (vorn) beim Qualirennen in Ö'vik 2023. Foto: FIM
Finnlands Eisheld Max Koivula (vorn) beim Qualirennen in Ö'vik 2023. Foto: FIM

In Varkaus fand im vergangenen Winter die Nordische Meisterschaft statt, nun sollte die Bahn mit dem WM-Qualifyer aufgewertet werden. Deswegen haben die Verbandsfunktionäre bei Örnsköldsvik angefragt, ob die Schweden das an sich schon zugesagte Prädikat zurückgeben würden – zugunsten von Varkaus. Die Vereinsverantwortlichen von Ö’vik waren einverstanden, aber nicht begeistert.


Inzwischen ist den Betreibern von Varkaus aufgefallen: Ein Eisspeedway-EM-Rennen sei für sie reizvoller als eine WM-Qualifikation. Dabei geht es einerseits um das reine Antrittsgeld: Die Höhe der Gebühren für die Ausrichtung eines WM-Laufs, zu überweisen an die FIM, ist größer als für diejenigen eines EM-Laufs, zu zahlen an die FIM-Europe. Das wäre aber eine Milchmädchenrechnung. Denn die Höhe der Preisgelder für die EM-Fahrer ist größer als für die WM-Qualifikanten. In Summe kostet ein EM-Lauf die Veranstalter mindestens gleich viel wie ein WM-Qualifikationstag.


Doch die Güte des Fahrerfeldes bei der EM könnte zuschauerfreundlicher sein als bei einem WM-Qualifyer. In der EM könnten sich auch jene Fahrer anmelden, die in der WM ohnehin schon aufgrund der Vorjahresergebnisse gesetzt sind, also am Qualifikationsdurchgang nicht mehr teilzunehmen bräuchten. Für die Finnen ist das besonders reizvoll: Koivula und Huusko, die beiden Suomi-Aushängeschilder, sind für die WM-Grands Prix schon fix gesetzt – an der EM aber schwer interessiert, weil sie jeden Winter ausgewiesene Vielfahrer sind.

 
 
 

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