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Englische und andere Wochen

In den Ligen und in der WM ist gerade richtig Crunchtime.


Es sind heiße Tage für Max Fricke. Zuerst kämpft der Australier um den direkten Klassenerhalt in der Speedway-WM – und danach mit seinem Premiershipklub Leicester um den Einzug ins Finale der Britischen Mannschaftsmeisterschaft.


Der Australier ist einer der Hauptdarsteller im dritten Handlungsstrang beim Grand Prix in Vojens am Sonnabend – neben der WM-Titelvergabe und dem Duell um Platz geht’s zwischen ihm, Robert Lambert, Andreij Lebedews und Andrea Thomsen um den Verbleib in der WM.


Fricke liegt dabei mit 75 Punkten auf dem rettenden Ufer des siebten Platzes. Sein Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, der von Robert Lambert belegt wird: drei Punkte. Lebedews dagegen ist Sechster mit 86 und Thomsen neunter mit 63 Punkten.


Netto wird’s also auf einen Zweikampf Fricke gegen Lambert hinauslaufen. Fricke ist auf jeden Fall weiter drin, wenn er


  • in Vojens den Grand Prix gewinnt oder Zweiter wird

  • wenn er mindestens neun WM-Punkte holt und dabei nicht mehr als zwei WM-Zähler auf Lambert verliert.


Max Fricke, hier beim Training am Samstag in Vojens, kämpft um Platz 7. Foto: FIM
Max Fricke, hier beim Training am Samstag in Vojens, kämpft um Platz 7. Foto: FIM

Wenn Lebedews in Vojens am Abend einen der beiden Hoffnungsläufe erreicht, ist er automatisch unter den ersten 7 der WM-Endabrechnung. Dann verfiele sein Qualifikationsplatz für 2026 aus dem Grand Prix-Challenge in Holsted. Statt des Letten würde dann Michael Jepsen Jensen, Fünfter der Challenge, auf- und fest in die Grand Prix-Serie 2026 aufrücken.


Sollte Fricke die automatische Wiederqualifikation verpassen, müsste er auf eine Permanente Wildcard fürs Jahr hoffen. Doch weil schon Brady Kurtz und Jack Holder sicher qualifiziert sind, halten Insider es für unwahrscheinlich, dass Fricke einen Freifahrtschein bekommt. Und sollte Fricke sich noch retten, würde das laut landläufiger Expertenmeinung das Ende der Wildcardhoffnungen für Jason Doyle besiegeln: Ein vierter Aussie sei nicht zu rechtfertigen.


Ähnliches sehen die Auguren für Anders Thomsen und Mikkel Michelsen, sollte Thomsen sich nicht selbst retten können: Da es in Leon Madsen und wohl auch Michael Jepsen Jensen schon zwei Dänen gibt, spräche nichts für dänische Nominierungen.


Aus der EM kommt der designierte Europameister Patryk Dudek wohl zum Grand Prix-Comeback. Im Sinne der Nationenvielfalt sehen die Experten Lambert und Jan Kvech sowie Martin Vaculík als chancenreichste Anwärter auf permanente Wildcards für 2026.


In einem Interview in der aktuellen Ausgabe der englischen Fachzeitschrift „Speedway Star“ wird Fricke mit den Worten zitiert: „Das ist natürlich nicht die Ausgangslage, die wir uns erhofft hatten. Aber der letzte Rang unter den ersten 7 wäre jetzt eine gute Leistung. Im Moment können wir nur darum kämpfen, im kommenden Jahr wieder in der Serie mitfahren zu dürfen.“


Nach dem Vojens-Wochenende geht für Fricke und seine Mannschaft der Kampf ums Playofffinale los: Gegen die Sheffield Tigers hat Leicester im Beaumont Park zunächst Heimrecht. „Es ist toll, dass wir schon den Knockoutcup gewonnen haben“, so Fricke weiter. „Hoffentlich können wir nun noch einen weiteren Pokal für die Fans mit nach Hause bringen.“


Sowohl Leicester als auch Sheffield haben ihre Aufstellungen für das erste Playoff am Montagabend nominiert – und dabei keine Änderungen gegenüber den letzten Vorrundenpartien vorgenommen. Leicester setzt auf Fricke und den wiedergenesenen Luke Becker auf die ersten beiden Nummern, dann Ryan Douglas, Kyle Howarth, Sam Masters und die Reservisten Drew Kemp und Joe Thompson.



Sheffield tritt mit Jack Holder und Leon Flint, Chris Holder, Nick Morris, Josh Pickering sowie Anders Rowe und Jye Etheridge an.


Der Sieger der Gesamtwertung aus Hin- und Rückkampf wird dann am 22. September zunächst im heimischen Stadion die Ipswich Witches empfangen, am 25. September nach Ipswich zur entscheidenden letzten Partie reisen.


Auch in anderen Ligen ist gerade Crunchtime: Kai Huckenbeck etwa muss am Sonntag nach Vojens zum Rückkampf der Aufstiegsplayoffs in der Zweiten Polnischen Liga antreten. Den Hinkampf hatte sein Verein Bromberg mit 45:45 gegen Lissa abgeschlossen, allerdings im heimischen Stadion von Polonia.


Und in der Ekstraliga hat sich Thorn in einem Halbfinale im Olympiastadion gegen Breslau durchgesetzt. Mikkel Michelsen und Patryk Dudek waren Topscorer – und dabei besser als der Breslauer Brady Kurtz. Am 21. September findet das erste Finale statt: zwischen Meister Motor Lublin und Apator Thorn.


 
 
 

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