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Frauen-Bewegung

Am Samstag steht in Kroatien das Finale der inoffiziellen Damen-WM an – mit deutschen Drifterinnen in der Favoritenrolle.


Nynke Sijbesma hat Blut geleckt und Metall geerntet. „Ich habe jede Menge Schrauben und Platten in einem Ellenbogen“, beschreibt die Niederländerin. „Es war ein ziemlich weiter Weg bis zur Genesung. Die Verletzung hat mich durchaus zurückgeworfen. Ich habe auch an ein paar Grasbahnrennen teilgenommen, und auf rauen Bahnen tut mir immer noch der Ellenbogen weh. Aber beim Speedway geht’s.“

Nynke Sijbesma übernimmt in Teterow 2024 in einem Vorlauf die Spitze. Foto: FIM
Nynke Sijbesma übernimmt in Teterow 2024 in einem Vorlauf die Spitze. Foto: FIM

Sijbesma ist im vergangenen Jahr, bei der ersten Ausgabe der Women’s Gold Trophy in Teterow, zwar Zweite geworden – aber auf dem Weg zu Silber gestürzt. Das Finale ist nach einer Sturzorgie hinter der souveränen Siegerin Celina Liebmann abgebrochen worden, Sijbesma war nur eines der Opfer: „Ich habe mir den Ellenbogen an vier Stellen gebrochen. Danach konnte ich für den Rest des Jahres nicht mehr fahren. Aber der zweite Platz hat mir dennoch viel Auftrieb gegeben. Denn er hat mir gezeigt, dass ich es wirklich kann. Ich bin ohne feste Vorstellungen in das Rennen hineingegangen – aber nach den, was ich da erreichte, war ich unglaublich glücklich. Denn meine Ahnung hatte sich zu einer Erkenntnis verfestigt.“


Das Rennen im Vorjahr hat mir gezeigt, dass ich es wirklich kann. – Nynke Sijbesma

Die Niederländerin ist auch in Kroatien eine der Hauptgegnerinnen von Titelverteidigerin Liebmann. Wie auch Rachel Hellowell. Die im englischen Yorkshire geborene und in Schottland lebende Hellowell wurde im Vorjahr Fünfte. „Jedes Mal, wenn mich jemand darauf anspricht, dass ich die Farben Großbritanniens vertrete, kriege ich Gänsehaut. Denn das ist eine so verrückte Aussage“, grinst Hellowell. „Es ist grandios, wieder dabei zu sein. Die Veranstalter haben wieder tolle Arbeit geleistet. Wir haben ein Feld voller starker Gegner. Und alle Teilnehmerinnen haben sich seit dem Vorjahr weiterentwickelt. Ich möchte das auch von mir behaupten können. Ich möchte mich steigern – oder besser gesagt: nicht verschlechtern.“

Rachel Hellowell kommt als Vorjahresfünfte nach Kroatien. Foto: FIM
Rachel Hellowell kommt als Vorjahresfünfte nach Kroatien. Foto: FIM

Sie alle müssen sich lang machen, wenn sie an den besten Deutschdrifterinnen vorbeikommen wollen: Liebmann, aber auch Patricia Erhart und Hannah Grunwald sind die klaren Favoritinnen. Wobei Liebmann ihre Rolle wegen der Langzeitverletzung etwas unterredet. „Ich kann mein linkes Bein noch immer nicht anheben. Jede Kurveneinfahrt ist also die reinste Schinderei“, gesteht die 23-Jährige. „Ich bin zweieinhalb Monate lang überhaupt nicht gefahren. Denn ich wollte mich schonen, um möglich fit zu werden für die Titelverteidigung. Ich würde nur zu gern wieder gewinnen – aber das wird mit dieser derben Verletzung sicher schwer. Um so mehr würde es mir bedeuten, hier wieder den Pokal zu holen – weil ich einfach nicht so fahren kann, wie ich das normaler Weise tun würde.“


 
 
 

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