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Huckenbeck solo in Warschau

Kai Huckenbeck ist beim zweiten WM-Lauf in Warschau nur mit seinem Kernmechanikerteam am Start.


In Warschau muss der Knoten platzen. Nach dem enttäuschenden Grand Prix in Landshut, bei dem Kai Huckenbeck sich selbst fragte, warum er die Leistung seiner Maschinen beim Start nicht auf den Boden bringt und mit durchdrehendem Hinterrad quasi stehenbleibt, braucht der Emsländer in der polnischen Hauptstadt die Wende.


Im Einzelzeitfahren der Qualifikation war der 32-Jährige auch vorn dabei, schied dann aber doch in der ersten Runde der Duelle aus. Und auch die Vorbereitung verlief zweischneidig: In der polnischen Liga lief's nicht, in Schweden dagegen im Prestigeduell zwischen Hallstavik und Norrköping sehr wohl – da schrieb Huckenbeck zweistellige Punkte.


Auffällig ist: In Warschau sind weder Andreas Borgmann – seit sechs Jahren Manager des Norddeutschen – noch sein neuer Technikberater Matthias Kröger mit in seiner Box, sondern lediglich sein Kernteam, bestehend aus zwei polnischen Mechanikern, angeführt von Arthur Urbaniak.


In Landshut war Matthias Kröger noch in der Box von Kai Huckenbeck, jetzt konzentriert sich der Emsländer in Warschau komplett auf sein Kernteam mit polnischen Mechanikern. Foto: FIM
In Landshut war Matthias Kröger noch in der Box von Kai Huckenbeck, jetzt konzentriert sich der Emsländer in Warschau komplett auf sein Kernteam mit polnischen Mechanikern. Foto: FIM

Borgmann sagt, er hätte sich selbst zurückgezogen. „Ich hatte bei den letzten Rennen das Gefühl, mit meinen Ansätzen und Ansichten irgendwie nicht mehr so richtig zu ihm durchzudringen“, begründet er. „Er hat manche Prioritäten anders gesetzt. Und damit war ich dann eher einer der berühmten Köche zu viel. Deswegen haben wir auf der Rückreise vom Ligamatch in Bromberg am Sonntag vereinbart, dass wir erst mal eine Pause einlegen. Der Vorschlag ging von mir aus. Wir werden uns am Montag treffen und dann besprechen, wie es weitergeht. Jetzt gilt seine volle Konzentration aber erstmal Warschau – und ich hoffe, dass er dort wieder da anknüpfen kann, wo er vom Können und vom Talent her eigentlich hingehört.“


Auch Kröger spricht ohne Verbitterung über die Tatsache, dass er in Warschau nicht zur Onsite-Mannschaft von Huckenbeck gehört: „Er hat mich Anfang der Woche angerufen und gesagt, er hätte ein paar andere Ideen und Ansätze, die er erst Mal mit seinen Mechanikern ausprobieren möchte. Dann ist das halt so – das respektiere ich voll und ganz. Wir wollen uns in der kommenden Woche unterhalten, wie’s weitergeht. Jetzt ist es wichtig, dass er sich in Warschau wohl fühlt mit dem, wo er draufsitzt – und dass er da ordentlich Punkte holt.“


Huckenbeck hatte seinerseits schon immer gesagt, dass er es eigentlich am liebsten hätte, wenn möglichst wenig Leute in seiner Box mit reinreden – weil er ein stiller und konzentrierter Arbeiter sei, der sich nicht von zu vielen Meinungen irritieren lassen möchte. Auf der anderen Seite hatte er Kröger, so erklärte er es gegenüber bahndienst.com, wegen dessen Techniksachverstandes an Bord geholt – und auch als beruhigendes Element, wenn er selbst im Eifer des Gefechts mal aufbrausend und unruhig werde.


 
 
 

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