Quali-Chaos gelüftet
- norbertockenga
- vor 20 Stunden
- 2 Min. Lesezeit
Nach der Qualifikation und dem Sprintrennen von Warschau herrschte helle Aufregung. Was ist wirklich hinter den Kulissen passiert?
Hat Jan Kvěch den Sieg im Sprint von Warschau am Freitagnachmittag geschenkt bekommen? War die Sensation in Wahrheit eine Fehlentscheidung?
Im ersten Qualifikationsduell wird der frischgekürte Tschechische Meister mit einer schnelleren Zeit gewertet als Bartosz Zmarzlik. Kvěch hat also im neuen K.O.-System den Weltmeister in der ersten Runde rausgeworfen – was die Grundvoraussetzung fürs Weiterkommen in der nächsten Duellrunde und so in den vier Runden langen Sonderlauf um die ersten WM-Punkte war.
Nach einem genauen Blick auf die Zeiten gibt sich das Lager von Zmarzlik am gestrigen Nachmittag überzeugt: Die schnellste Runde des Polen sei nicht in die Wertung des Duells gegen Kvěch eingeflossen. Und dieser Umlauf sei schneller gewesen als die beste Zeit des Tschechen. Zmarzlik hätte also weiterkommen müssen.

Eine genaue Analyse förderte zutage: Die grafische Aufbereitung der Zeiten für den Livestream auf Discovery plus hat nicht in allen Fällen funktioniert. Die Zeiten, die für die Grafik mitgestoppt und zur Veröffentlichung eingespeist wurden, unterschieden sich von jenen Werten, welche die offizielle Zeitnahme für die FIM-Jury und den Schiedsrichter parat stellte. Maßgeblich und richtig sind allerdings die Zeiten vom Official Timing and Scoring. Und dort wurde Kvěch als schneller gestoppt als Zmarzlik auf deren beiden jeweils besten fliegenden Runden.
Weil aber einige Teammitglieder sich beim Verfolgen der Qualifikation voll und ausschließlich auf die Streambilder und die dort anders gezeigten Zahlen konzentrierten, entstand bei denen der Eindruck, die Qualifikation sei nicht korrekt gewertet worden.
Das genaue und bestätigte Ergebnis auf der Basis der Zahlen von der offiziellen Zeitnahme lautet zeigt: Der Tscheche am zurecht weiter und gewann den Sprint verdient.
Zahlen, bitte
Die Duelle in Q1
Jan Kvěch – Bartosz Zmarzlik 13,162 s : 13,188 s
Andrzeijs Lebedews – Kai Huckenbeck 13,368 s : 13,457 s
Dan Bewley – Jason Doyle 13,069 s : 13,269 s
Jack Holder – Anders Thomsen 13,190 s : 13,299 s
Fredrik Lindgren – Max Fricke 13,203 s : 13,269 s
Brady Kurtz – Dominik Kubera 13,146 s : 13,285 s
Robert Lambert – Patryk Dudek 13,025 s : 13,132 s
Martin Vaculik – Mikkel Michelsen 13,157 s : 13,250 s
Die Duelle in Q2
Robert Lambert – Martin Vaculik 13,192 s : 13,388 s
Brady Kurtz – Fredrik Lindgren 13,127 s : 13,250 s
Jan Kvěch – Jack Holder 13,270 s : 13,310 s
Dan Bewley – Andrzeijs Lebedews 13,106 s : 13,300 s
Das Sprintrennen
1. Jan Kvěch
2. Brady Kurtz
3. Robert Lambert
4. Dan Bewley
Kvěch stockt sein WM-Punktekonto durch den Sprintsieg auf neun Zähler auf und verbessert sich in der WM-Tabelle auf Platz 9. Brady Kurtz ist dank des zweiten Platzes im Sprint neuerdings WM-Zweiter zulasten von Dan Bewley. Der ist nun Tabellendritter, Robert Lambert -fünfter.
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