top of page

Iken geht zu Inn-Isar-Racing

Am Freitagabend wurde bei der Speedway Talk Night in Zeven eine spektakuläre Personalie verkündet.


Von wegen Nord-Süd-Gefälle. Ben Iken wird in der kommenden Saison in der Zweiten Speedwaybundesliga für die Mannschaft von Inn-Isar-Racing fahren. Das Abkommen zwischen dem 20-jährigen Ostfriesen und den Bayern ist am Freitagabend bei der Speedway Talk Night in Zeven dingfest gemacht worden.


Iken kommt als Verstärkung zu jenem Team, das erst 2025 überhaupt in den Speedway-Ligasport eingestiegen war. Seine genaue Position innerhalb des Gefüges, dem Celina Liebmann weiterhin als Käppi’n vorstehen wird, sei noch nicht klar – sagt Sylvia Liebmann, die Teammanagerin von Inn-Isar-Racing: „Das kommt auch darauf an, in welche Kategorien die einzelnen Fahrer eingestuft werden. Das ist noch nicht draußen, soll aber noch in diesem Jahr erfolgen. Also weiß ich auch noch nicht, wo er hinkategorisiert wird. Unser Anliegen ist, dass er vielseitig eingesetzt werden kann.“


In der Zweiten Liga ist die Averageliste für die einzelnen Fahrer abhängig von verschiedenen Faktoren – und im Anhang des Regelwerks lang wie ein Roman. Alter und internationale Erfahrung, aber auch bisherige Erfolge machen Iken zu einer Art Allzweckwaffe, er eignet sich für mehrere Planstellen innerhalb der Aufstellung.


Der Anstoß zur Verpflichtung von Iken sei von ihrer Tochter Celina gekommen, berichtet Teammanagerin Sylvia Liebmann: „Sie sieht als Fahrerin natürlich mehr als ich, die ich nur von der Seitenlinie aus draufschaue. Und sie hat mich bei einigen Rennen auf Bereiche bei Ben aufmerksam gemacht, von denen sie sagte: ‚Das macht er jetzt supergut.‘ Mir gefällt er als Fahrer sehr gut – aber er passt auch gut zu uns ins Team, weil er sehr sympathisch ist.“


Mir gefällt er als Fahrer – und er passt auch menschlich sehr gut zu uns ins Team. – Sylvia Liebmann

Die Rolle des Teamplayers arbeitet auch Celina Liebmann raus. „Ich bin dieses Jahr bei der Liga Nord in Moorwinkelsdamm ein Mal mit Ben zusammen in einer Mannschaft gefahren. Das ist mir sehr positiv in Erinnerung geblieben. Es ist immer schwierig, gute Teampartner zu finden. Wir brauchen ein Team, das zusammenhält“, sagt die 25-Jährige. „Es gibt immer noch Leute, die keine Übersetzung preisgeben wollen, weil wir ja später wieder Konkurrenten sein könnten. Wir haben zusammengestanden, jeder hat seine Übersetzung auf den Tisch gelegt. Und diese Offenheit hat ihren Teil dazu beigetragen, dass wir das Rennen in Mowi’damm hoch gewonnen haben. Da hatte Ben mit seiner Art einen großen Anteil dran.“


Ben Iken und Sylvia Liebmann bei der Vertragsunterzeichnung. Foto: Heike Kleene
Ben Iken und Sylvia Liebmann bei der Vertragsunterzeichnung. Foto: Heike Kleene

Für Iken ist der Platz bei Inn-Isar-Racing bereits seine zweite Station ganz im Süden. „Ich war ja auch schon für Landshut als Ostfriese in Bayern am Start. Also kenne ich die bayerische Kultur und Denkweise schon ein bisschen“, grinst er. „Ich bin da sehr optimistisch und freue mich da sehr drauf. Ich bin vor ein paar Jahren schon mit Wittstock und Cloppenburg in der Zweiten Liga gefahren; damals hieß sie noch Teamcup. Ich kenne das System also schon sehr gut und weiß, wie das funktioniert.“




Iken stand dieses Jahr auch im erweiterten Aufgebot der Wölfe aus Wittstock für die Erste Bundesliga. „Eigentlich lautete der Plan, dass Wittstock in den Teamcup einsteigt – also in die Zweite Bundesliga. Als es dann hieß, dass 2025 doch eine Erste Bundesliga ausgetragen wird, haben die Verantwortlichen dort sich umentschieden“, erläutert Iken. „Durch die bekannte Problematik in der Bundesliga und die Einsätze anderer Fahrer kam ich nicht zum Einsatz. Daher war das Ziel, für kommendes Jahr in der Zweiten Liga unterzukommen – um da mehr Einsätze zu bekommen als in der Bundesliga.“


Denn Iken ist erst 2025 als Profi unterwegs, strebt also nach so vielen Rennen wie möglich. Deswegen wird er auch weiterhin in der zweiten dänischen Division für Holsted an den Start gehen. Was Inn-Isar-Racing-Käpt’n Liebmann ausdrücklich goutiert: „Er hat sich sehr gut gemacht. Auch die internationale Erfahrung, die er jede Woche aus Dänemark mitbringt, hat viel dazu beigetragen, dass er da ist, wo er jetzt steht.“


Der Neuzugang der Bayern relativiert: „Ich bin noch immer keiner, der als ‚erfahren‘ abgestempelt werden sollte. Ich muss noch immer viel lernen. Aber ich bin sicher, dass die auch erwarten, dass ich meine Punkte schreiben werde.“


In der Mannschaft der amtierenden Zweitligavizemeister wird Iken eine tragende Rolle spielen – und gleichzeitig auch die Zeit kriegen, sich weiterzuentwickeln. „Es gibt Themen, die Zeit brauchen, bis man sie als Fahrer in den Griff kriegt“, weiß Celina Liebmann. „Das kenne ich ja aus eigener Erfahrung. Ich weiß, dass Ben noch jede Menge Potenzial hat – und dass wir gemeinsam die nächsten Schritte gehen können.“


Und was hat die ehemalige Damenweltmeisterin aus Albaching beim Beobachten des Ostfriesen am meisten überzeugt? „Fahrerisch ein sehr ruhiger Fahrer“, lächelt Liebmann, „und ich mag ruhige Fahrer.“

 
 
 

Kommentare


bottom of page