Inn-Isar-Racing: Das Märchen geht weiter
- Norbert Ockenga
- 20. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Auch beim Nachbarschaftsrennen in Olching setzen sich die Liganeulinge von Inn-Isar-Racing durch – und haben plötzlich sogar reelle Titelchancen.
Levi Böhme gibt gleich mal die Richtung vor. Im ersten Heat setzt sich der 15-jährige Sachse im direkten Aufeinandertreffen mit André Damian und Thies Schweer schon in der Startrunde um ein Hauseck ab.
Hinter Böhme kann Schweer nach dem für eine Viertellitermaschine üblichen schwächeren Start Damian vom Gastgeber niederringen. Doch der Zug ganz nach vorn ist für den Friesen in Diensten von MSC Cloppenburg da schon abgefahren.
Und in Heat 2 nimmt die Überraschung schon Konturen an: Lukas Wegener hängt Janek Konzack und Patricia Erhart ebenfalls vom Start weg scheinbar spielerisch ab. Damit hat Inn-Isar-Racing nach zwei Läufen unerwartet sechs Punkte auf dem Konto – und auf der Bahn des bayerischen Rivalen vor den Toren Münchens schon früh das Zepter in der Hand.
Als Lars Skupień Heat 4 gewinnt und Lukas Fienhage von den an sich favorisierten Cloppenburg Fighters nur Letzter wird, ist klar: Inn-Isar-Racing hat sich vom Außenseiter zum Tagessiegfavoriten gemausert. Zwar halten Patrick Hyjek und Jonny Wynant auf der B-Position dank besserer Bilanz als Mika Frehse die Partie scheinbar offen – doch tatsächlich hat Inn-Isar-Racing jederzeit das Zepter in der Hand.
Vor allem dank Levi Böhme. Der Junior aus der Nähe von Meißen bleibt auf der Position der 500R- respektive 250er-Fahrer unbesiegt. Er steuert 15 Punkte bei – mehr als doppelt so viele wie die Junioren Schweer und Damian von Cloppenburg und Olching. Da macht es nichts, dass Martin Smolinski auf der A-Position zwei Punkte mehr schreibt als Skupień – der seinerseits an einem Tag, an dem viel auf die Starts drauf ankam, um zwei Punkte besser war als Fienhage.

Weil Wegner sich auf der C-Position zwar Konzack geschlagen geben musste, aber dennoch sieben Zähler hamsterte, ist der erneute Sieg von Inn-Isar-Racing zwar knapp – aber dennoch sicher. Die Bayern gewinnen mit 36 Punkten vor Olching mit 34 und Cloppenburg mit 33.
Damit sind die Novizen aus Wasserburg neben Cloppenburg das einzige Team, das in der Zweiten Bundesliga überhaupt Veranstaltungen gewonnen hat: je zwei. Und auch die einzige Mannschaft, die neben den Favoriten aus Norddeutschland beim Saisonfinale in Diedenbergen noch Titelchancen hat. Inn-Isar-Racing guckt dem Endlauf im Finale als Tabellenführer zu. Cloppenburg reichen dort aber im Vierkampf gegen Olching, Teterow und die klar zu schwach besetzten Diedenberger aber ein Tagessieg.
Denn die Niedersachsen haben nach dem vierten Ligadurchgang zwei Match- und 28 Laufpunkte Rückstand auf Inn-Isar-Racing. Zu einem Tagessieg braucht man beim bisherigen Verlauf der Zweiten Bundesliga mindestens 32 Punkte. Bei einem Tagessieg hätten die Cloppenburg Fighters einen Matchpunkt Vorsprung auf Inn-Isar-Racing.
Würde Cloppenburg in Diedenbergen Zweiter, etwa hinter Olching oder Teterow, dann lägen die beiden Teams ausm Norden und Süden punktgleich auf, und es würde das Torverhältnis entscheiden. Diedenbergen ist die nominell am schwächsten besetzte Veranstaltung des Jahres, sodass in Hessen auch weniger Laufpunkte schon zum Tagessieg langen dürften. Und die 28, die Cloppenburg auf Inn-Isar-Racing bei Punktgleichheit reinfahren müsste, dürften im Taunus allemal zu Tagesrang 2 reichen.
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