Leichtigkeit des Seins
- Norbert Ockenga
- 30. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Die Deutschen gehen mit hohen Erwartungen, aber ohne viel vorheriges Kopfzerbrechen in ihre Vorrunde der Paar-WM am Dienstagabend.
Eine gewisse Lockerheit ist nicht zu verleugnen. „Ich weiß nicht Mal“, sagt Kai Huckenbeck am Abend vor dem Rennen der Deutschen bei der Paar-WM, „gegen wen wir fahren.“
Das deutsche Team hat sich am Montagabend im Teamhotel in Thorn zum ersten Mal zusammengesetzt, um sich gemeinsam auf den ersten Wettkampftag beim Speedway der Nationen vorzubereiten. „Wir sehen uns ja sonst auch das ganze Jahr über und haben Zeit zum Flachsen“, lächelt Mathias Bartz, einer der beiden Teammanager.
Doch eine gemeinsame Vorbereitung mit eigenen Trainings wie etwa Polen, England und sogar Argentinien oder auch nur Teambuildingmaßnahmen seien vorher nicht möglich gewesen. „Wenn die anderen Länder die finanziellen Mittel dazu haben“, winkt Bartz mit dem Zaunpfahl, „dann gratuliere ich ihnen.“
Einen eventuellen Tausch der Startplätze können die Jungs auch untereinander regeln. – Mathias Bartz
Für Huckenbeck, den Mannschaftskapitän der Deutschen, reicht die kurzfristige Vorbereitung auf den Abend in Thorn, wo er zusammen mit Norick Blödorn und Ersatzmann Valentin Grobauer mindestens Dritter werden muss, um ins samstägliche Finale zu kommen: „Ich hatte auf der Bahn schon gute Rennen – ich hatte aber auch schon sehr schlechte. Die Bahn wird sicher glatter sein als bei einem Grand Prix, weil sie in der Woche mehr Rennen aushalten muss. Aber selbst wenn sie glatt ist, ist sie ja dafür bekannt, dass man mittig und auch außen gut fahren kann – wegen des Bankings.“

Also der Überhöhung in den Steilkurven.
Wie genau die Bahn sich präsentiere, wisse man sowieso erst nach der Bahnbegehung – und kurz vor Beginn des ersten Laufs. „Phil“, verweist Huckenbeck auf Renndirektor Morris aus Wales, „kann auch Mal 10 Minuten vor Beginn auf die Idee kommen, die Bahn aufreißen zu lassen.“
Bei normaler Bahnvorbereitung liegt für die Deutschen eine strategische Herangehensweise nahe: Huckenbeck bekommt jeweils die äußeren, Blödorn immer die inneren Startplätze. „Das entscheiden wir erst im Laufe des Abends“, bremst Sascha Dörner, der zweite Teammanager der Deutschen. „Das hängt auch davon ab, wie die Starts verlaufen“. Und Amtskollege Bartz gibt die Strategie an die Fahrer weiter: „Das können die Jungs auch untereinander regeln.“
Für Huckenbeck ist klar: Auch ohne Kenntnis der Gegner müsse die Qualifikation fürs Finale das Ziel sein. „Wenn wir da anknüpfen können, wo wir letztes Jahr aufgehört haben, wär’ das schon Mal gut.“
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