Neue Eis-Zeit
- Ingolf Schmidt
- vor 16 Minuten
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Es ist zwar kein Eisspeedway, sondern Speedway auf Eis – aber der Auftakt der Drift on Ice-Serie am Samstag in Sachsen verspricht ein ganz besonderes Spektakel.
Winterschlaf is’ nich’. Auch nach dem Ende der Speedwaysaison gibt es noch Driftsport – in der Halle. Am 22. November beginnt in Freital die Drift on Ice-Serie, die der Meißener Ronny Weis ins Leben gerufen und von einem Eintagesspektakel zu einer Rennserie entwickelt hat.
Geplant sind drei Rennen im November, Januar und Februar, jeweils in Eishallen, optional noch eine vierte im Freien, wenn das Wetter mitspielt. Und das Feld für die Auftaktveranstaltung im Sport- und Freizeitzentrum Hains am Rabenauer Grund kann sich sehen lassen: Sogar Tero Aarnio, Star aus der Langbahn-WM und der finnischen Speedwaynationalmannschaft, wagt sich aufs Eis, dazu kommt der Tscheche Hynek Stichauer – und das Meißener Rudel Weis, Richard Geyer, Bruno Thomas und das Jungtalent Levi Böhme, das in der Zweiten Liga 2025 richtig aufgeräumt hat.
Weis und Anke Geyer stehen als Organisatoren hinter der Drift on Ice.
Das Drift on Ice ist bereits eine Traditionsserie. Es gibt ein internationales Vorbild: Schon in den Neunzigern richteten die Veranstalter des legendären Grasbahnrennens „Ace of Aces“ in Telford ein Eisrennen für Speedwaymotorräder mit Schrauben in den Reifen aus, die den nötigen Grip auf dem blanken Eis liefern. Auch das Spektakel in Telford lockte seinerzeit große Stars an, sogar Ronny Correy und Jan Staechmann drifteten damals auf dem „Ice Rink“, wie das auf Englisch heißt, der Eishockeymannschaft „Telford Tigers“ in Shropshire aus.

Die sächsische Serie ist aus einer Idee entsprungen, die noch von vorm Klimawandel gründelt. Damals konnten Bahnsportler in der DDR im Winter noch auf zugefrorenen Seen trainieren, drehten damals auch schon Schrauben in ihre Reifen. Für die Drift on Ice gibt’s inzwischen eigens gefertigte Spezialpneus, die von den Veranstaltern präpariert und für alle Teilnehmer zur Verfügung gestellt werden.
Die Rennserie soll diese Lücke füllen, die der Klimawandel mit milden Wintern gerissen hat. Inzwischen trainieren die meisten Fahrer wintertags mit Motocrossmaschinen. Aber die Drift on Ice-Serie soll ihren Teil dazu beitragen, dass die Fahrer im Winter im Stoff bleiben und nicht einrosten.
Neben dem rein sportlichen Wert besticht das Championat aber vor allem mit einer Mischung aus Sport und Show. Denn die Eishallen werden dank des Veranstaltungsformats und der ungewohnten Optik zu einem soundgewaltigen Spektakel, das nicht nur reine Bahnsportfans mitreißt, sondern auch neue Fans an die Rennerei heranführen und in den Sommer mitnehmen soll.
Neben einem 10 Fahrer starken Feld werden am Samstag ab 17 Uhr im Freizeitzetrum Hains in Freital auch Quads der Juniorklasse antreten.



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