No Riss, no Fun
- Norbert Ockenga
- vor 16 Stunden
- 1 Min. Lesezeit
Erik Riss wartet weiter auf eine Behandlung, die anschlägt, statt Rennen zu fahren.
Erik Riss fühlt sich schlecht. Keine Kraft, ständig Druck im Kopf, er kann nicht richtig sehen – und er muss tatenlos warten, bis die nächsten Arzttermine anstehen. Er sei fest davon überzeugt, dass sein Gesundheitszustand auch so lange so bleiben werde, bis er gezielt behandelt werden würde, teilt der Memminger mit.
Damit ist klar: Auch der zweite Langbahn-Grand Prix in Marmande am Sonntagabend muss ohne den Exweltmeister stattfinden. Riss ist weiterhin im Krankenstand zur Passivität verdammt.
Am Dienstag hatte Riss einen MRT-Termin. Der sei erwartungsgemäß ohne Befund geblieben. Genau wie vor zwei Jahren, als er unter einem ähnlichen Krankheitsbild gelitten hätte. Danach sei er beim Hausarzt gewesen; der hätte den MRT-Bericht an einen Neurologen weitergeleitet. Und dort hätte er nun am Montag einen Termin.

Riss weiß, er sei privilegiert, wie schnell ich überall drankommen würde. Sein Hausarzt sei ein Kumpel von seinem Onkel, der arbeite auch in der Enduroszene und im Eishockey; er kenne ihn, und wolle, dass seinem Patienten schnell besser gehe.
Der Marsch durch die ärztlichen Instanzen ist fürs deutsche Gesundheitswesen unausweichlich. Auch wenn Riss selbst seit gut einer Woche sehr konkret vermutet, worunter er leide: einem geschwollenen Sehnerv aufgrund erhöhten Hirndrucks. Die Symptome seien genau die gleichen wie vor zwei Jahren, das Gefühl ist genau das gleiche im Kopf.
Doch 100-prozentige diagnostische Gewissheit kann erst eine Lumbalpunktion bringen. Erst danach kann eine gezielte Therapie beginnen – und ein weit entferntes Comeback ins Auge gefasst werden.
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