Präsidenten-Visite
- Norbert Ockenga
- vor 12 Stunden
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Bartosz Zmarzlik wird vom polnischen Staatsoberhaupt geehrt. Er revanchiert sich mit einem Geschenk und weisen Worten.
Der Weltmeisteroverall gehört nun quasi zu des Kaisers Neuen Kleidern. Bartosz Zmarzlik hat sich mit einem Gastgeschenk revanchiert – und dem neu gewählten polnischen Staatspräsidenten Karol Nawrocki jene Kevlars vermacht, in denen er in Vojens seinen sechsten WM-Titel gewonnen hat.
Ihr seht: Es zahlt sich aus, wenn Ihr an Euch selbst glaubt. – Bartosz Zmarzlik
Zmarzlik war zu einem Empfang im Warschauer Präsidentenpalast geladen, bei dem Nawrocki den 30-Jährigen zu seinem sechsten WM-Titel ehrte – und sich als profunder Kenner des Sports bewies. „Speedway ist aus Großbritannien nach Polen gekommen. Der erste Wettbewerb fand 1932 in Myslowitz statt“, weiß das Staatsoberhaupt. „Über all’ diese 100 Jahre hinweg haben wir nur einen Sportkameraden, der sechs Mal Einzelweltmeister geworden ist. Da ist es eine große Ehre, dass wir – ich als polnischer Präsident, Ihr als die Jugend und das ganze Land – dessen Hand schütteln dürfen.“

Der präsidiale Empfang, der wirkte wie das polnische Pendant zu Ehrung mit dem Bundesverdienstkreuz im Schloss Belle Vue, nur deutlich ungezwungener und weniger krampfig, beschränkte sich nämlich nicht nur auf Zmarzlik. Auch dessen Vater Pawel, der Lubliner Klubchef Jakob Kepa und Nachwuchsfahrer aus den Förderkadern von Danzig, Landsberg und Thorn waren im Ständesaal dabei. „Bartosz’ Erfolg geht maßgeblich auf seine ganze Familie zurück“, sagte Nawrocki. „Alles begann damit, dass sein Großvater dessen große Leidenschaft an die Nachfahren weitergeben hat. Aber sein Vater Pawel, seine Mutter Dorota und Bruder Pawel zeigen auch, wie wichtig die Werte einer Familie sind – im Sport, aber auch im normalen sozialen Umfeld. Das Familienunternehmen Zmarzlik erfüllt uns mit großem Stolz und tiefer Zufriedenheit.“

Zmarzlik antwortet in seiner Ansprache nach der Übergabe des Rennanzugs von Vojens mit Seitenblick auf die vielen anwesenden Nachwuchsfahrer: „In den Präsidentenpalast eingeladen zu werden, ist ein ganz besonderer Tag für mich. Als ich so ein kleiner Bursche war wie Ihr jetzt, hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich jemals in solch’ eine Position kommen würde. Ihr seht also: Es zahlt sich aus, wenn Ihr an Euch selbst glaubt und Eure Ziele und Träume verfolgt.“
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