Revolution in der Grasbahn-EM
- Norbert Ockenga
- vor 1 Tag
- 2 Min. Lesezeit
Enthüllt: Ab 2026 sollen die Grasbahneuropameisterschaften sowohl für Solisten als auch für Gespanne nach einem neuen Veranstaltungsformat ausgetragen werden.
Die verschlossenen Türen müssen dringend geöffnet werden. Denn bei den Besprechungen der Funktionäre der FIM Europe, die bisher noch fernab der öffentlichen Wahrnehmung stattfanden, bahnt sich eine große Umwälzung der Grasbahneuropameisterschaft an.
Künftig sollen die EM-Titel in einem ähnlichen Grand Prix-System vergeben werden wie im Speedway oder auf der Langbahn. Dazu soll es sowohl für Solisten als auch für Seitenwagen jeweils eine eigene Rennserie geben, die aus je zwei bis drei Großen Preisen besteht.
Für diese Championate sollen jeweils die ersten Drei der diesjährigen Europameisterschaften gesetzt sein. Der Rest des Startfeldes rekrutiert sich aus einer Challenge, bei der 10 Startplätze vergeben werden, und einigen Wildcardeinladungen für Gastfahrer aus dem jeweiligen Austragungsland.

Wie viele Starter auf Einladungen hoffen dürfen, ist noch unklar. Denn die FIM Europe-Funktionäre müssen noch austüfteln, ob die Grands Prix mit jeweils 18 oder lediglich 15 Teilnehmern besetzt werden. Bei den Solisten liegt ein Rennformat mit 18 Startern nahe, denn die Felder bei den diesjährigen Halbfinals in Werlte und St. Macaire waren über 18 Leute stark und homogen besetzt – was denn erst das Finale in Eenrum Mitte August. Bei den Seitenwagen, in denen vor allem Deutschland federführend ist, mag ein Rennschema mit 15 Gespannen sinnvoller sein, um ein zu großes Leistungsgefälle innerhalb des EM-Feldes zu vermeiden.
Soll das neue Format ein Erfolg werden, wird die FIM Europe auch bei der Vermarktung und Promotion die nächste Stufe zünden müssen. Was rund um das EM-Halbfinale in Werlte am vergangenen Sonnabend abging, muss den Funktionären dabei als Vorbild dienen: Die Emsländer generierten mehr Publicity als die Ausrichter der deutschen Langbahn- und Speedway-Grands Prix, die Hümmlingringarena war mit 5.400 Zuschauern pickepackevoll.
Auf jeden Fall wird den beiden Europameisterschaftsendläufen in diesem Sommer doppelte Bedeutung zufallen: Um sicher im Grands Prix 2026 dabei zu sein, muss man's unter die ersten Drei schaffen. Sowohl in Eenrum, wo am 17. August auf einer 625 Meter langen Bahn die Solisten ihr EM-Finale bestreiten, als auch in Haunstetten am 28. September, wo sich Europas beste Gespanne in der Nähe von Augsburg messen.
Comments