Rosenkrieg geht in die Verlängerung
- Norbert Ockenga
- vor 5 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Bei einem Ligarennen in Polen kommt es zu einem handfesten Skandal um Leon Madsen.
Das Christina-Block-Drama des Bahnsports geht weiter. Am vergangenen Spieltag der polnischen Ekstraliga stand das Familiendrama um Leon Madsen mit all’ seinen Folgen erneut im Zentrum einer heftigen Kontroverse.
Bei der Begegnung zwischen Tschenstochau und Grünberg tauchte plötzlich Magda Bradtke im Fahrerlager auf. Zwischen ihr und Madsen tobt ein erbitterter Rosenkrieg samt Sorgerechtsstreit um die beiden gemeinsamen Kinder Marika und Manuela. Madsen wirft Bradtke vor, die Mädchen nach Polen entführt zu haben und trotz gültigen Urteils der dänischen Gerichte nicht wieder in seine Obhut zu geben; Bradtke kontert mit Vorwürfen der Kindesmisshandlung durch den Vater.
Das Thema köchelt bereits seit 2024, war im Fahrerlager auch immer wieder ein Thema und sorgte für schwankende Leistungen des ehemaligen Europameisters – der selbst zugab, die Sorgen im Geiste mit in den Sattel zu nehmen. Vor Beginn der WM-Saison 2025 kam das Thema in einer Gruppenvideopressekonferenz wieder auf den Tisch. Madsen wurde als erster Nachrücker der WM von einigen Kollegen dazu befragt, blockte zwar zunächst ab, wiederholte und verschärfte dann aber seine Vorwürfe, gerichtet vor allem an die polnische Exekutive und Judikative.

Vorm Ligamatch in Tschenstochau, dem ehemaligen Verein von Madsen, kam es dann zur Begegnung der beiden Rosenkrieger im Fahrerlager. Die polnische Internetseite Sportowefakty berichtet zudem davon, dass die Fans von Częstochowa Madsen nicht nur lautstark ausgepfiffen, sondern auf einem Banner auch als „Ratte“ tituliert hätten – ein Ultra-Wortspiel, den die Mannschaft aus Grünberg, für die Madsen seit diesem Jahr fährt, trägt eine Maus im Logo.
Madsen hätte daraufhin nach der Begegnung eine Ehrenrunde gedreht und Küsschen ins Publikum geworfen, um die Tschenstochauer Provokateure ihrerseits zu provozieren. Und danach hätte er die Klubchefin Patrycja Świącik-Jeż körperlich angegriffen und beschimpft. Zuvor hätten schon andere Grünberger Fahrer ihr Missfallen über den vermeintlichen Winkelzug der Gastgeber, Madsen durch die Einladung von Bradtke zu reizen, zum Ausdruck gebracht.
Die Affäre überschattet den 42:48-Auswärtssieg von Grünberg in Tschenstochau und sorgt in Polen für mediale Forderungen nach einem Eingreifen der Ligaorganisatoren und des Verbandes, die dafür sorgen mögen, dass die erste Division nicht zu einer Bühne für solche Dramen verkomme.
Grünberg veröffentlichte am Dienstagmittag ein dürres Statement von Madsen, in dem er sich für seine Worte gegen Świącik-Jeż entschuldigte und versicherte, so etwas werde sich nicht wiederholen.
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