„Voll auf Angriff!“
- Norbert Ockenga
- 2. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Am Donnerstagabend fällt die Entscheidung in der Bundesliga. Wird es in Güstrow noch spannend, oder kann die Heimmannschaft früh die Weichen für die erfolgreiche Titelverteidigung stellen?
Er hat ja auch keine andere Wahl. Aber Frank Mauer, der Chef der Wölfe Wittstock, hat die klare Maßgabe ausgegeben: „Voll auf Angriff!“
Das ist für die Gäste die einzige Methode, am Donnerstagabend in Güstrow den Spieß in der Bundesliga noch umzudrehen. Wittstock muss beim letzten Rennen der Saison in Güstrow mit mindestens 28 Punkten Vorsprung gewinnen, um gleich im Jahr des Bundesligaeinstiegs den Titel an die Dosse zu holen.
Kevin Wölbert weiß, wie das gelingen kann: „Indem genügend Leute ausfallen – mit viel Glück auf unserer Seite.“ Auch wenn bei jedem Bundesligarennen 90 Laufpunkte zu vergeben sind und Wittstock die nominell stärkere Aufstellung auf die Güstrower Bahn loslässt – die Chancen sind gering. „ Machbar ist irgendwie schon alles“, wiegelt Wölbert ab: „Wenn wir durchmarschieren von vorn bis hinten. Aber Güstrow ist auch immer Güstrow. Da hat sich schon der Eine oder Andere hingesetzt – wie Greg Hancock auch schon erlebt hat. Sie ist leicht zu fahren, weil sie einfach nur im Kreis rumgeht – aber dann dann die Kraft auf den Boden zu bringen, ist hohe die Kunst. Wer von außen losfahren kann, der hat schon Mal einen Vorteil.“
Wir müssen quatschen, sobald einer die passende Abstimmung gefunden hat. – Kevin Wölbert
Das Heatschema der Bundesliga versetzt einen Fahrer in die Lage, die meisten Rennen von Gelb starten zu müssen. Um die Stärke genau auszuloten und optimal spielen zu können, werden die Teammanager ihre genaue Aufteilung erst vor Ort, nach der Bahnbegehung, auskegeln. Im direkten Vergleich wirken die Gäste gut sortiert: Marko Lewischin, der tragische Held von der Paar-WM am Mittwochabend, und auch die dänischen Brüder Jonas und Jesper Knudsen sollten im direkten Vergleich ihren Pendants überlegen: Kacper Pludra sowie William Drejer und Marcus Birkemose. „Aber die waren alle noch nicht so oft in Güstrow“, bremst Wölbert.

Dem Duell der beiden Teamdeutschen wird mit entscheidende Relevanz zukommen: Valentin Grobauer für Güstrow gegen Wölbert für Wittstock. Der Mecklenburger rechnet sich für diesen Vergleich viel aus: „Ich bin nach dem Einzel-DM-Rennen in Güstrow umgestiegen auf eine digitale Zündbox von Brian Karger. Klar muss man sich darauf erst einspielen, aber der Vorteil ist: Du hast Dauerfunke. Das Ding ist geladen. Damit konnte ich in den letzten DM-Läufen beweisen, wie schnell ich bin: Seit Berghaupten funktioniert das. Bei der Setup-Feinarbeit musst du dich einarbeiten, denn sie hat von Haus aus ein bisschen mehr Power. Ich habe dieses Jahr viel umgestellt. Das fängt schon mit den schlauchlosen Reifen sind, die du mit mehr bar fährst. Aber ich habe das Gefühl, dass ich da inzwischen auf einem guten Weg bin.“
Wölbert und Lewischin können als Zugpferde dienen, den Rest der Wölfe mitziehen und so mit einem klaren, starken Auftakt den Zug aufs Gleis für größtmögliche Spannung setzen. Sollte Güstrow im ersten Block Anschluss halten oder gar in Front gehen, entwiche diese Spannung schon früh mit vernehmlichen Zischen. Wölbert weiß: „Da muss ein bisschen Glück bei sein. Die Setups müssen passen – und wir müssen quatschen, wenn einer die passende Abstimmung gefunden hat, damit alle gemeinsam in die richtige Richtung bauen.“
Kommentare