Wassermann hört auf
- Norbert Ockenga
- vor 14 Stunden
- 2 Min. Lesezeit
Das ist ein Schreck und ein Schlag in die Magengrube fürs deutsche Speedway: Sandro Wassermann beendet per sofort seine Speedwaykarriere.
Am Freitagabend hat Sandro Wassermann noch versucht, für Stralsund in Wittstock Punkte zu holen. Am Samstag schockt der Bayer dann mit seiner Ankündigung: „Ich ziehe mich mit sofortiger Wirkung vom Bahnsport zurück.“
Wassermann, 27, war 2014 Jugendweltmeister in der Viertelliterklasse. Nach seinem Aufstieg auf die Erwachsenenmaschinen mit einem halben Liter Hubraum ließ er mit einigen Achtungserfolgen aufhorchen, gewann im vergangenen Jahr den Störtebeker-Superpokal in Norden, gehörte auch zum Polenligaaufgebot des AC Landshut und war zuletzt der einzig verlässliche Fahrer in der Zweitligamannschaft des MSC Diedenbergen.
Ich lege bei jedem Rennen ordentlich drauf. Inzwischen habe ich die Nase voll davon. – Sandro Wassermann
Immer wieder hatte Wassermann viel Potenzial aufblitzen lassen, das zwar nicht konstant in Topresultate ummünzen können, dabei aber stets den Eindruck entstehen lassen: Da geht noch mehr, wenn Material und Voraussetzungen stimmen. Die körperlichen hatte er mit einem rigiden Trainingsplan im Winter geschaffen.

Auch bei den Auftritten der deutschen Nationalmannschaft war Wassermann stets zur Stelle, wenn die Betreuer ihn riefen – weil etwa anderen Fahrern die Wege zu weit und die in Aussicht stehenden Aufwandsentschädigungen zu gering schienen.
In Wittstock konnte Wassermann nur einen dritten Platz als bestes Ergebnis schreiben. Und kam dann zum endgültigen Rücktrittsentschluss. „Ich habe in den letzten Wochen und Monaten intensiv darüber nachgedacht, diesen Schritt zu gehen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür gekommen“, teilt er mit. „Als reines Hobby ist dieser Sport für mich zu teuer geworden. Ich lege bei jedem Rennen ordentlich drauf, und inzwischen habe ich die Nase voll davon. Dazu kommt, dass es zu wenige Rennen gibt, der Aufwand jedoch enorm hoch ist. Das steht für mich in keinem Verhältnis mehr.“
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