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Witches auf Pole nach wüstem Abend

Der Hinkampf im Finale der britischen Premiership sah ein wildes Hin und Her – und eine Heimniederlage für Leicester, die Ipswich fürs Rückspiel in die beste Ausgangslage versetzt.


Nach zwei Unentschieden nimmt die Finaldramatik in Lauf 3 Fahrt auf. Adam Ellis taucht in der dritten Kurve innen neben Ryan Douglas und Kyle Howarth ein, rauscht dabei aber am Scheitelpunkt vorbei und untersteuert nach außen – sodass die beiden Leicester-Fahrern wieder an Ellis vorbeikommen. In der nächsten Runde stürzt Ellis auf der Jagd böse und muss zu einer Untersuchung ins Krankenhaus gebracht werden. „Das war ein Schlag ins Kontor“, gesteht Ipswich-Teammanager Ritchie Hawkins. „Aber alle sechs Mann haben daraufhin eine Schippe nachgelegt. Wir sind auch bei den Schiedsrichterentscheidungen nicht gerade begünstigt worden. Aber niemand hat jemals den Kopf hängenlassen.“


Da der Abbruch eingangs der letzten Runde erfolgt, wertet Schiedsrichter Graeme Hunter den Lauf mit 5:1 für die Gastgeber. Die Löwen können darauf aber nicht aufbauen: Jason Doyle stürmt an der Spitze auf und davon, Dan Thompson wehrt dahinter Sam Masters ab und egalisiert so die vorherige Niederlage umgehend wieder komplett.


Im Folgelauf gewinnt Käpt’n Danny King für die Gäste aus Suffolk, Emil Sajfutdinow überholt Douglas Innenrum zum nächsten Doppelsieg. „Dannys Sieg in Lauf 5 war höchstnötig“, analysiert Hawkins. „Dass er zusammen mit Emil genau da ein 5:1 geholt hat, unmittelbar nachdem wir Adam verloren haben, war immens wichtig.“


Das war ein Schlag ins Kontor. Aber keiner hat den kopf hängenlassen. – Ritchie Hawkins

Fricke holt dank einer starten Startrunde den Sieg über Doyle und so ein 4:2, es folgen zwei Unentschieden, obwohl die Leicester-Buben Masters und Luke Becker jeweils gewannen. In Lauf kommt Thompson in einem Handgemenge in der ersten Kurve zu Fall und wird ausgeschlossen. Die Lions scheinen im Wiederholungslauf auf Kurs zu einem 5:1 – bis Doyle ein Feuerwerk zündet: Der Paarweltmeisterreservist schiebt sich zuerst auf Rang 2 und attackiert dann rundenlang wüst den führenden Douglas, findet aber keinen Weg vorbei.


Tom Brennan holt in Lauf 10 einen Sieg vor Fricke, Teamkollege Jason Edwards verteidigt Rang 3 vor Becker. Lauf 11 liefert die nächste Kontroverse: Masters und Kemp gewinnen für Leicester den Start; hinter ihnen stürzt King in der ersten Kurve. Der Schiri lässt das Quartett komplett wieder; im Wiederholungslauf verraucht Kemp die Kupplung.


Ipswich führt mit vier Zählern Vorsprung und baut den Vorsprung mit einem dominanten Sieg von Brennan weiter aus. „Tom hat sich nicht runterziehen lassen, obwohl er von seinen ersten beiden Läufen schwer enttäuscht war“, verrät Hawkins. „Er hatte am Sonntag auch noch einen happigen Sturz; dass er da überhaupt die vier Heats überstanden und dabei noch neun Punkte geholt hat, war ein echter Kraftakt.“


Dan Thompson ist auf seiner ehemaligen Heimbahn Garant für den Auswärtssieg von Ipswich. Foto: Stephen Waller
Dan Thompson ist auf seiner ehemaligen Heimbahn Garant für den Auswärtssieg von Ipswich. Foto: Stephen Waller

Lauf 13 avanciert zum turbulentesten des Abends: Fricke führt vor Masters. Doch Sajfutdinow schnappt sich erst Masters und dann mit einer Divebomb auf der Innenbahn auch noch Fricke eingangs der letzten Runde. Wild fliegen die Positionen hin und her, der Russe gewinnt.


Im Rennen 14 bleibt Kemp wegen Kupplungsschadens festgewurzelt am Start stehen. Thompson legt sich Howarth nach einem schlechteren Start zurecht. Nach einem weiteren 4:2 riecht alles nach einem klaren Auswärtssieg für Ipswich – und mithin auch nach der Vorentscheidung über den Meistertitel.


Im letzten Heat rammt Sajfutdinow in der vierten Kurve Douglas und räumt den Australier, der kurz vorm Hinkampf auf eigener Bahn sein Testimonial anlässlich des 10-jährigen Jubiläums gewonnen hat, ab. Im Wiederholungslauf finden sich Fricke und Douglas zu einem Paar zusammen und lassen Doyle in der ersten Runde aussteigen. Der kommt zwar in Runde 2 kurz auf die zweite Stelle vor, wird aber umgehend wieder von Douglas abgefangen.


Das finale 5:1 sorgt dafür, dass Leicester die Heimniederlage auf vier Punkte begrenzen kann. „Ich möchte das nicht schönreden“, gesteht Teammanager Stewart Dickson. „Wir haben zuhause verloren – und genau das wollten wir um jeden Preis vermeiden. Jetzt müssen wir am Donnerstag in Ipswich das Unmögliche möglich machen. Aber wir haben dort schon Mal gewonnen, und auch Sheffield hatte da vor ein paar Wochen einen Sieg eingefahren.“


 
 
 

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