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Zu gut zum Ausscheiden, zu schlecht zum Weiterkommen

Wie Norick Blödorn sein Scheitern in der EM-Qualifikation auf heimischen Geläuf erklärt.


Eigentlich, findet Norick Blödorn, sei er „zu gut zum Ausscheiden“ gefahren. Dennoch hat der Lokalmatador am 1. Mai in Brokstedt den Einzug in die EM-Hauptrunde verpasst. Zwei Nullen spülen Blödorn auf Rang 7 in der Endabrechnung. „Im Endeffekt haben zwei Punkte zum Stechen gefehlt“, grämt sich Blödorn.


Die hätte er aus eigener Kraft holen können. Nachdem er mit einem zweiten Platz und einem Laufsieg über den ukrainischen Topjunior Nasar Parnitsky in die Qualirunde gestartet war, leistete er sich in Lauf 3 einen schlechten Start. „Das Rennen war mit der Besetzung von Václav Milík, Rasmus Jensen und Adam Ellis sowie schon ein sehr schweres – und mein Start war wirklich eine Katastrophe. Die Reaktionszeit war noch gut, aber das Vorderrad ist sofort wieder runtergefallen, ich hatte nur noch Wheelspin.“



Weder Kevin Wölbert (links) noch Norick Blödorn qualifzierten sich für die nächste EM-Runde. Foto: MSC Brokstedt
Weder Kevin Wölbert (links) noch Norick Blödorn qualifzierten sich für die nächste EM-Runde. Foto: MSC Brokstedt

Dadurch fiel er auf den letzten Rang zurück – und auf den Nuller folgte ein Sturz im nächsten Durchgang. „Ich hing außen am Hinterrad von Grzegorz Zengota. Aber innen ist Kim Nilsson durch eine Rille geschossen und hat mich noch weiter rausgedrängt. Dann wollte ich auf der Geraden außen angreifen, bin in eine Rille gekommen und hatte noch Zug aufm Gas. Deswegen hat’s mich in den Airfence geschoben.“


Immerhin bin ich neben Václav Milík der Einzige, der Nasar Parnitsky geschlagen hat. Das ist ja auch schon mal was. – Norick Blödorn.

Der zweite Nuller in Folge raubte Blödorn de facto schon die Qualifikationschance für die nächste EM-Runde, die am 31. Mai mit der Challenge in Stralsund stattfinden wird. Und durch den Sturz war auch das Einsatzmotorrad mit der Technik von Matten Kröger derart verbogen, dass Blödorn auf die Ersatzmaschine mit Peter-Johns-Motor wechseln musste. „Es wäre besser gewesen, wenn ich die von Anfang an gefahren wäre“, sinniert der Schleswig-Holsteiner, „weil sie gleichmäßiger zu fahren war und besser durch die Rillen gezogen hat. Denn das Rennen war das erste des Jahres in Brokstedt, vorher waren nur Stephan Katt und ich ein Mal zum Trainieren da. Deswegen war noch nicht so viel Bewegung in der Bahn, und es haben sich einige Rillen mehr als sonst rausgebildet.“


Trotz der Enttäuschung übers Ausschneiden fand Blödorn eine positive Nadel im Heuhafen, schließlich sei er neben Milík der Einzige gewesen, der Parnistky hätte schlagen können, und das sei gegen einen Topjunioren von Lissa in der polnischen Ekstraliga und potenziellen Rivalen in der U21-WM ein verheißungsvolles Vorzeichen.


Der Sieg an der A7 ging an den Polen Patryk Dudek, der Milík im Stechen besiegte. Parnitsky, Jensen und Dimitri Bergé folgten auf den Plätzen. Auch Kevin Wölbert verpasste als 13. die EM-Qualifikation.


Auch bei den anderen beiden EM-Vorrunden in Mureck und Debrecen scheiterten alle Deutschen: Erik Riss, Valentin Grobauer und Mario Häusl. Die einzige Hoffnung für einen der Ausgeschiedenen: die Wildcard beim EM-Lauf in Güstrow – oder gar eine Dauerwildcard für die komplette Saison.

 
 
 

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