Auf der faulen Haut
- Norbert Ockenga
- vor 3 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Brady Kurtz musste sich auf besondere Art und Weise für den Manchester-Grand Prix wieder fit machen.
Es soll immer noch ein Geheimnis bleiben. Auch nach seiner Rückmeldung in der Weltspitze verrät Brady Kurtz immer noch nicht, was genau der Umfang seiner Verletzungen beim vorigen Grand Prix in Prag gewesen sind. „Der Unfall dort hat richtig wehgetan. Ich bin mit voller Wucht auf den Boden aufgeschlagen. Ich hatte noch nie solche Schmerzen nach einem Unfall, bei dem ich mir nichts gebrochen habe“, lässt der Australier sich am späten Freitagabend in Manchester lediglich entlocken. „In den Tagen danach habe ich mich nicht gut gefühlt. Ich wusste aber auch: Ich muss unbedingt wieder fahren, unbedingt wieder dauzgehören, damit mir die Anderen in der Punktewertung nicht weglaufen.“
Ich habe versucht, so wenig wie möglich zu machen. – Brady Kurtz
Deswegen blieb er auch in Breslau und stieg bis zum Freien Training von Manchester nicht wieder in den Sattel. „Man kann nicht sagen, dass es harte Arbeit gewesen sei, wieder fit zu werden“, grinst er. „Ich würde eher sagen: ‚Es war überhaupt keine Arbeit.‘ Denn ich habe versucht, so wenig wie irgend möglich zu machen – viel Physiotherapie und Reha. Ich habe probiert, so gesund zu werden wie’s nur geht. Und als ich am Morgen vorm Grand Prix aufgestanden bin, dachte ich: ‚Jetzt bin ich bereit.‘“

Am Nachmittag untermauert Kurtz, dass er als Lokalmatador zu den Favoriten gehört, und dampft im Sprint genannten Sonderlauf nach den Qualiduellen sogar seinen Rückstand auf WM-Tabellenführer Bartosz Zmarzlik etwas ein. Doch im Grand Prix lässt er sich nach starkem Beginn von einem anderen Einheimischen den Sieg vor der Nase wegschnappen: Dan Bewley fährt in den entscheidenden beiden letzten Läufen noch radikaler als der Australische Meister. „Dan kennt die Bahn besser als jeder Andere“, räumt Kurtz ein. „Und das hat sich im Finale eindeutig gezeigt. Dafür kann man ihm nur gratulieren.“
Commenti