Bangemachen gilt nicht
- norbertockenga
- vor 20 Stunden
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Wie der RSC Pfarrkirchen auf die Regenabsage seines Highspeedklassikers auf der durchtränkten Sandbahn reagiert.
Eine Absage wegen Regens – mit das Schlimmste, was einem Bahnsportverein passieren kann. Alle Anlaufkosten für die Ausführung des Rennens sind bezahlt, die angereisten Fahrer wollen zurecht auch ihre Fahrtkosten ersetzt wissen – und eine Ausfallversicherung auch wirklich zum Zahlen zu bringen, ist meist schwerer als man von außen glaubt.

Die Historie zeigt, dass viele Vereine nach sogenannten „Rain-offs“ in Deutschland in arge Schieflage geraten sind, manche haben sich davon nicht erholt. Deswegen versucht man als Veranstalter in der Regel alles, ein Rennen auch bei schlechtem Wetter durchzuziehen – in der Hoffnung, dass Zuschauer trotz Wind und Regens kommen und man entsprechende Einnahmen hat, um zumindest mit einer Roten Null aus der Schlechtwetterlotterie rauskommt.
Wenn wir jetzt auch deprimiert sind, werden wir nächstes Jahr doch wieder ein Rennen ausrichten. – Uwe Hofbauer
Das hat auch der Rennsportclub Pfarrkirchen am Sonntag versucht. Auf der ultraschnellen 1.000-Meterlangbahn, eigentlich ein Mekka für den Pferdesport, hätte am Tag nach dem Grand Prix von Landshut ein top besetztes Sandbahnrennen für Solisten und Gespanne steigen sollen. Doch über Nacht zog Regen nach Bayern, der sich auch am Vormittag noch über der malerischen Anlage einpendelte und die Bahn satt durchtränkte.
Am Mittag musste der Traditionsverein den Highspeedklassiker schließlich absagen – nach mehreren Versuchen, die Veranstaltung mit Trainingsabsage und Startverschiebung doch noch durchzuziehen. „Dass wir, die Rennleitung, sowie das Schiedsgericht mit Fahrervertretern uns das nicht leicht gemacht haben, zeigt die Tatsache, dass wir immer wieder versucht haben durch einige Verschiebungen es irgendwie möglich zu machen, ein Rennen zu starten“, knirscht Uwe Hofbauer, der Sportleiter des RSC Pfarrkirchen, am Abend nach der Absagte. „Jedoch brachte der doch anhaltende Regen die Bahn in einen Zustand, der auch mit viel diskutiertem möglichen Bahndienst keine sicheren Rennen zugelassen hätte. Da die Sicherheit für uns alle im Vordergrund steht, mussten wir uns schließlich zu der traurigen Entscheidung durchringen.“

Auch für Hofbauer und alle Helfer im Verein ist die Regenabsage ein Schlag ins Kontor: „Wochenlange Vorbereitungen waren zunichte gemacht. Aber im Sinne des Sports war dies die einzig vernünftige Entscheidung. Wir möchten uns bei allen Zuschauern für das Aushalten und die großteils verständnisvolle Haltung und teilweise Spende der bereits bezahlten Eintrittsgelder bedanken. Ein weiterer Dank geht an unsere Sponsoren – sowie auch an die Fahrer, durch deren Zutun und Verständnis der finanzielle Verlust hoffentlich in Grenzen gehalten werden kann.“
Und bangemachen, betont der Sportleiter der Bayern, gelte sowieso nicht: „Wenn wir auch jetzt etwas deprimiert sind, werden wir sicher im nächsten Jahr versuchen, wieder ein Rennen zu organisieren.“
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