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Dänen-Festspiele in Wittstock

Eine 17-jährige Juniorin düpiert beim Bürgermeisterpokal die männliche deutsche Konkurrenz.

Tim Sörensen feiert beim Bürgermeisterpokal von Wittstock sich selbst und Rang 3 – hinter Bastian Pedersen und Jesper Knudsen. Foto: MSC Wittstock
Tim Sörensen feiert beim Bürgermeisterpokal von Wittstock sich selbst und Rang 3 – hinter Bastian Pedersen und Jesper Knudsen. Foto: MSC Wittstock

Vielleicht hinkt der Vergleich ja ein bisschen. Aber bemerkenswert ist die Auswertung vom ersten großen Speedwayrennen in Deutschland dennoch. Auch wenn der Bürgermeisterpokal in Wittstock sich in eine große und eine kleine Wertung aufteilte.


In dieser kleinen Wertung, quasi der nationalen Klasse, standen vier Fahrer für vier Läufe am Band. Hannah Grunwald aus Parchim gewann alle ihre Heats – und ging mit Maximum als klare Siegerin vom Feld. Die 17-Jährige hatte sich im März generalstabsmäßig auf die neue Saison vorbereitet – mit Trainings in Parchim, Ludwigslust sowie noch an den beiden Tagen unmittelbar vorm Bürgermeisterpokal mit einer Doppelsession unter den Coaches Meik Lüders und André Pollehn im Motodrom Halbemond. Von Ostfriesland aus fuhr das Team rund um Grunwald quasi direkt aufs Siegertreppchen von Wittstock.

Ich denke, dass das so eine Art Bundesligavorlauf war. – Podcaster Michael Czechan

Damit untermauerte Hannah Grunwald nicht nur ihre Anwartschaft, es schon in den nächsten zwei Jahren in die Riege der absoluten deutschen Spitze schaffen zu können. Die Mecklenburgerin überzeugte in Wittstock auch deutlich mehr als die deutschen Herren im großen Bürgermeisterpokal, dem Hauptrennen also. Dort hatten weder Sandro Wassermann noch Neuprofi Ben Iken oder Steven Mauer eine Chance gegen ein Dänensextett und den Polen Adrian Gała.


Lediglich Gała konnte in der Anfangsphase auf der breiten, schnellen und zunächst noch glatten Bahn mit dem überlegenen Dänenexpress mithalten. Über die Distanz erwies sich Bastian Pedersen, der Neffe von Exweltmeister Nicki Pedersen, als unschlagbar. Etwa einen Monat vor seinem 19. Geburtstag gewann der Sohn von Ronni Pedersen, der genau wie Nicki früher auch selbst Speedway gefahren war, mit Maximum.


Hannah Grunwald aus Parchim gewann den Kleinen Bürgermeisterpokal für Nachwuchsfahrer mit Maximum vor Mika Frehse und Louis Runke. Foto: MSC Wittstock
Hannah Grunwald aus Parchim gewann den Kleinen Bürgermeisterpokal für Nachwuchsfahrer mit Maximum vor Mika Frehse und Louis Runke. Foto: MSC Wittstock

Auch Jesper Knudsen, der 20-jährige 250-Kubikweltmeister von 2020 und einer von zwei rennfahrenden Brüdern aus Ribe im Südwesten des Jütlands, sowie der 24-jährige Tim Sörensen aus Munkebo konnten Gała noch abfangen und sorgten für ein rein dänisches Treppchen.


Auffällig dabei: Die dänische Invasion ist innerhalb des riesigen Fundus' von Speedwayprofis in unserem nördlichen Nachbarland nicht die absolute Elite, sondern in der Hackordnung quasi so etwas wie die Zweite Herren beim Fußball. Aus dieser Schicht bewerben sich viele Akteure für offene Rennen in Deutschland, um so in jungen Jahren mehr Fahrpraxis auf unterschiedlich geschnittenen Bahnen zu erlangen.


Auch Sam Jensen gehört zu dieser Riege. Der war ebenfalls in Wittstock dabei. Laut dem podcast „Startband“, deren Macher Michael Czechan und René Eberhardt eine aktuelle monothematische Folge direkt in Wittstock produzierten, sei das Einladungsrennen deswegen auch quasi eine Generalprobe auf das, was 2025 in der auf drei Teams gewachsenen Bundesliga zu erwarten stehe. Denn viele der Dänen starten auch in den Ligateams von Stralsund und Wittstock. So wechselte Jensen gerade von der Ostsee zu den Wölfen, wo er Teamkollege von Steven Mauer wird.





Mauer war beim Bürgermeisterpokal einer der Deutschen, die das Tempo der Dänen nicht mitgehen konnten. Genauso wenig wie Sandro Wassermann und Ben Iken, die Achter und 13. wurden – und bei denen die Podcaster in der „Startband“-Folge die nötige Aggressivität und eine entschlossene Bereitschaft, „auch mal ein Ausrufezeichen zu setzen“, vermissten.



Die dänische Abordnung präsentierte sich beim international besetzten Bürgermeisterpokal in bestechender Frühform: Unter den Top 6 landeten fünf Wikinger. Sandro Wassermann wurde als Achter bester Deutscher. Ben Iken landete auf Rang 13. Foto: MSC Wittstock.
Die dänische Abordnung präsentierte sich beim international besetzten Bürgermeisterpokal in bestechender Frühform: Unter den Top 6 landeten fünf Wikinger. Sandro Wassermann wurde als Achter bester Deutscher. Ben Iken landete auf Rang 13. Foto: MSC Wittstock.

 
 
 

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