Der Bann ist gebrochen
- norbertockenga
- 6. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Ipswich bleibt weiter ungeschlagen. Erik Riss führt Oxford zu den ersten Saisonsiegen.
Die Erste Britische Liga könnte eigentlich ganz spannend sein. Wenn Ipswich nicht wäre. Aber die Suffolkites haben auch am Nationalfeiertag, dem Bank Holiday Monday, keine Blöße gegeben: Die Witches fegen weiter ungeschlagen durch die Premiership.
Ipswich muss sich im Stadion Foxhall Heath allerdings ganz schön strecken: Jan Kvěch und gewinnt seine ersten beiden Rennen, Nicolai Klindt auch sein erstes, muss nach einer Verwarnung wegen Rollstarts in Lauf 2 allerdings zurückstecken. Sind die ersten beiden Siege von Klindt und Kvěch jeweils nur für Unentschieden gut, so übernimmt King’s Lynn mit dem zweiten Kvěch-Sieg und einem weiteren von Klindt die Führung – und baut die mit einem 5:1-Auswärtslaufsieg und einem 4:2 durch Klindt/Danny King noch weiter aus.
Teammanager Ritchie Hawkins sieht die Felle seiner Tabellenführer schon davonschwimmen: „Die Bahnbedingungen waren anders als sonst und anspruchsvoll; es ist kaum zu bewerkstelligen, bei solch’ heißem Wetter an einem Nachmittagsrennen keine harte Bahn zu haben. Das hat sicher seine Rolle gespielt – ist aber keine Entschuldigung. Wir waren einfach nicht gut genug.“
Doch Tom Brennan leitet in Lauf 9 mit seinem ersten Laufsieg beim Stand von 22:26 die Aufholjagd ein. Eine Serie von 4:2-Heimsiegen, bei denen sich Jason Doyle und Emil Sajfutinow als Zugpferde entpuppen, bringt die Witches nach Lauf 11 erstmals in Führung. Dann tauscht Hawkins Jordan Jenkins, der kein Vertrauen in seine Maschine entwickelt, gegen Dan Thompson aus – und der landet zusammen mit Adam Ellis ein 5:1. „Das zeigt, dass wir noch Einiges in unseren Spinden haben, wenn’s drauf ankommt“, strahlt Hawkins. „Wir konnten eine ordentliche Schippe nachlegen – und sahen in der zweiten Rennhälfte plötzlich ziemlich unangefochten aus.“
In der Tat: Dadurch liegt Ipswich plötzlich mit sechs Punkten Vorsprung vorn. King’s Lynn bringt Kvěch in Lauf 14 als taktische Reserve. Der erste Anlauf des Rennens muss wegen eines Startkurvensturzes von Brennan mit allen vier Fahrern wiederholt werden. Im Rerun dümpelt der Tscheche auf dem letzten Platz einher – das East Anglian Derby ist zugunsten von Ipswich entschieden.

In der ersten von zwei Begegnungen, die am Feiertag je mit Hin- und Rückkampf am selben Tag ausgefahren wurden, streifte Oxford den letzten Tabellenplatz ab. Die Mannschaft rund um Erik Riss gewann sowohl das Heim- als auch das Auswärtsrennen gegen Birmingham. Zuhause ließen die Spires nichts anbrennen. Vor allem Riss und die neu auf Nummer 1 gesetzte Speerspitze Maciej Janowski schlagen mit je 11+2 Punkten deutliche Pflöcke ein. Beim Rückkampf führt der zurzeit und immer noch entfesselt fahrende Michael Jepsen Jensen die Brummies zu einer führen Führung mit sichs Punkten Vorsprung nach fünf Heats.
Zahlen, bitte
Birmingham – Oxford 43:47
Sheffield – Manchester 57:33
Ipswich – King's Lynn 53:37
Oxford – Birmingham 49:41
Manchester – Sheffield 46:44
1. Ipswich 12
2. Sheffield 8
3. Manchester 8
4. Leicester 6
5. Oxford 4
6. King's Lynn 4
7. Birmingham 0
Doch in der zweiten Hälfte erweist sich die Decke losen Belags auf der Außenbahn als nicht mehr tief genug für die Vorliebe der Heimmannschaft, es außenrum fliegen zu lassen. Das Rennen kippt in Richtung der Spires von Teammanager Peter Schroeck. Oxford-Neuling Craig Cook holt in 15 Punkten ein Maximum – und dreht damit das Duell maßgeblich zugunsten der Spires. Die holen damit auch den Bonuspunkt für die Addition aus Heim- und Auswärtspunkten gegen denselben Gegner – und sind nun nicht mehr Letzte. Birmingham bleibt sieglos und hat nun den „Wooden Spoon“ inne – wie die Rote Laterne im Sport-Englisch heißt.
Im Verfolgerduell zwischen Sheffield und Belle Vue ging’s im Hinkampf noch härter zur Sache. Im „War of the Roses“ liegen die Aces zuhause schnell um acht Punkte hinten. Dann finden Brady Kurtz und Dan Bewley nach schwachen Starts doch noch in die Partie – und die Mannschaft von Norick Blödorn zieht nach 14 Heats doch noch wieder gleich. Im entscheidenden Lauf 15 holen Bewley und Kurtz das siebbringende 4:2, nur gesplittet von Sheffields Australier Jack Holder.
Die Tigers revanchieren sich am Abend mit einem klaren und nie gefährdeten Heimsieg: Nach sechs 5:1-Doppelsiegen in den ersten 10 Heats haben sie in Owlerton schon 22 Punkte. Josh Pickering und Holder werden vor allem von den beiden Reservisten Lewis Kerr und Leon Flint perfekt ergänzt.
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