Die Nacht der Langen Messer
- Norbert Ockenga
- vor 15 Stunden
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In Frankreich findet am Sonnabend zu sehr später Stunde auch das erste Halbfinale der Grasbahn-EM statt – mit einem Hammerfeld und deutscher Beteiligung.
Jörg Tebbe meldet sich von kurz vor Bordeaux. „Hier hat’s gerade aufgehört zu regnen“, beschreibt der Dohrener während der Anfahrt nach St. Macaire, wo er sich am Samstagabend um den Einzug ins Grasbahn-EM-Finale bewirbt. „Aber es ist noch weiterer Regen angekündigt. Und da bin ich gespannt, wie’s dann wird. Denn die Bahn in St. Macaire liegt auf Lehmboden. Da kann’s schwierig werden, wenn da Regen drauffällt.“
Das Wetter ist derzeit ein Kernthema im Bahnsport. Donnerstag sind alle Begegnungen in England witterungsbedingt abgesagt worden. Für Sonntag ist bereits der Störtebeker-Superpokal in Norden über die Klinge gesprungen. Auch das Ligarennen des AC Landshut in Oppeln in Oberschlesien stand am Freitagmittag kurz vor der Absage.
Das hat sich angefühlt, als ob man sich den Musikknochen gestoßen hat. – Jörg Tebbe
In Südfrankreich gibt es für die EM-Qualifikation einen Ausweichtermin, falls am Sonnabend um 21 Uhr sind plangemäß gefahren werden kann: tags drauf. „Die Bahn“, weiß Tebbe“, kann aber auch sehr griffig werden, wenn’s im Vorfeld nass war und dann wieder ein bisschen abgetrocknet hat.“
Tebbe ist neben Daniel Spiller und Dominik Werkstetter einer von drei Deutschen im Qualifikationsfeld. In Chris „Bomber“ Harris, Jacob Bukhave, Mika Meijer und Zach Waitknecht sowie den französischen Clanmitgliedern Jordan Dubernand und Mathias Tressarieu sind mindestens sechs weitere Sieganwärter dabei.

Der Norddeutsche hat dennoch die Qualifikation fest angepeilt. Und er ist wieder voll fit, obwohl er beim Grasbahnrennen in Bielefeld vorzeitig hat aufgeben müssen: „Da ist mir ein Stein direkt auf die Platte vom Schlüsselbein geprallt, die ich seit meiner OP immer noch drin habe. Deswegen hatte ich danach ein Kribbeln in den Fingern, als ob man sich den Musikknochen gestoßen hat. Aber das war nach zwei Tagen auch gleich wieder weg.“
Der Rennabend in St. Macaire ist eine Mischung aus Solisten und Seitenwagen, die beide um die EM-Finalqualifikation kämpfen. Die Rennen sind ineinander verwoben, die Gespanne treten jeweils nach den Einzelkämpfern an. „Das ist vielleicht gar nicht verkehrt“, meint Tebbe, „dann haben wir zwischen unseren Läufen ein bisschen mehr Zeit zum Vorbereiten.“
Tebbe und Spiller müssen gleich im ersten Heat gegen Harris und den Finnen Tero Aarnio sowie Tino Bouin aus der Gastgebernation und den Norweger Glenn Mai ran.
Das zweite EM-Halbfinale wird am 26. Juli in Werlte im Emsland stattfinden. Dort sind in Stephan Katt und Timo Wachs zwei weitere Deutsche im Feld.
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