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Drei Thriller rund um Landshut

Der Spieltag in Polen teilte sich auf in zwei Begegnungen vor und zwei nach dem Grand Prix-Auftakt. Dabei gibt es eine einseitige und drei höchst dramatische Partien.


Selbst zwei Motorradwechsel verhindern das Debakel nicht. Tabellenführer und Titelverteidiger Motor Lublin deklassiert Aufsteiger Rybnik am Freitagabend vorm Landshut-Grand Prix klar in 63:27. Obwohl Nicki Petersen und Rohan Tungate für ihren zweiten Einsatz jeweils mit der Reservemaschine ausrückten. Tungate und Landsmann Chris Holder können in ihren Heats kurzzeitig sogar in Führung gehen, die Spitzenpositionen aber nicht halten. Alle anderen Fahrer des Liganeulings bleiben blass.


Lublin kann es sich sogar leisten, dem Wunsch von Bartosz Zmarzlik zu entsprechen und den 30-Jährigen für die letzten beiden Läufe rauszunehmen. Nach drei Laufsiegen mochte der Weltmeister zusammenpacken und sich auf die knapp 12 Stunden lange Fahrt nach Landshut machen, um beim Grand Prix zumindest ohne Autobahnraserei anzukommen. Der Rest des Teams schnürte den Sack einfach ohne ihren Megastar zu.


Zahlen, bitte


  • Lublin – Rybnik 63:27

  • Thorn – Tschenstochau 47:43

  • Landsberg – Grünberg 47:43

  • Graudenz – Breslau 43:47


  • 1. Lublin 8

  • 2. Thorn 7

  • 3. Graudenz 6

  • 4. Breslau 4

  • 5. Landsberg 3

  • 6. Tschenstochau 2

  • 7. Rybnik 2

  • 8. Grünberg 0


Spannend ist dagegen das zweite Rennen, das noch vor Landshut stattfand: Thorn muss sich über den Rennabend hinweg länger machen als nach den ersten Heats zu erwarten.


Nach vier Läufen führt Thorn schon mit 16:8. Das eröffnet Gästetteammanager Mariusz Staszewski die Möglichkeit, Piotr Pawlicki als taktische Reserve für Mads Hansen einzusetzen. Der gewinnt zwar auch, doch erfährt keine Unterstützung von Kacper Woryna, sodass die Einwechslung verpufft.


Viel ausgeglichener wird die Partie lange Zeit nicht. Vor allem Emil Sajfutdinow ist eine Enttäuschung: zu langsam über die Runden, nervlich instabil mit einer Startbandberührung. Erst als Woryna/Hansen ein 5:1 für die Gäste landen können, scheint Tschenstochau noch mal aufzukeimen.

Die Gebrüder Piotr und Przemislaw Pawlicki gehören zu den Hauptdarstellern in den polnischen Ligarennen am Wochenende. Foto: FIM
Die Gebrüder Piotr und Przemislaw Pawlicki gehören zu den Hauptdarstellern in den polnischen Ligarennen am Wochenende. Foto: FIM

Doch in Kreisen der Gäste sind lediglich Neuzugang Jason Doyle und Piotr Pawlicki zuverlässige Punktlieferanten. Doyle steigt in Heat 10 brutal ein, als er Mikkel Michelsen und Jan Kvěch innen hart verdrängt. Pawlicki ringt Michelsen später auch nieder, und als Krzysztof Lewandowski ins Band knattert, scheint die Partie zu kippen. Doyle und Hansen besiegen Robert Lambert und Saifutdinow, und auf ein Mal steh’s unerwartet Unentschieden.


Dann rücken Patryk Dudek und Saifutdinow im letzten Block das Bild wieder gerade. Den Vierpunktevorsprung können die Gastgeber bis zum Schluss halten.


Am Sonntag nach dem WM-Auftakt gewinnen die Kellerkinder aus Landsberg in einem Thriller das Duell Not gegen Elend, also gegen Grünberg, 47:43. Dabei schien das Match vor Lauf 14 schon entschieden: Landsberg hatte sechs Zähler Vorsprung. Dann brachte Grünberg eine doppelte taktische Reserve – und die zündete: Ein Doppelsieg von Przemyslaw Pawlicki und Leon Madsen vor Anders Thomsen und Andrzej Lebedews bereitet den Boden für ein dramatisches Finale. In dem flattern die Nerven: Madsen und Pawlicki sowie auf Gastgeberseite Martin Vaculik erhalten Verwarnungen wegen Roll- und Frühstarts. Im zweiten Anlauf stürmt der Prag-Dauersieger vom Start weg zu einer Soloflucht; Vaculiks Teamkollege Oskar Fajfer wird Dritter und sichert so den knappen Heimsieg im Kampf gegen die Rote Laterne ab.


In der zweiten Sonntagsbegegnung verliert Graudenz gegen Breslau 43:47. Denn die Gäste fanden zu spät zu seinem Rhythmus. Eine Aufholjagd nach einem frühen Elfpunkterückstand verpuffte. Vor allem Max Fricke enttäuschte in vier Punkten. Michael Jepsen Jensen hingegen bleibt die Offenbarung des Jahres, schrieb in 14+2 erneut die beste Punktzahl, fuhr die schnellste Rennzeit und hatte im letzten Rennen sogar den Ausgleich auf dem Fuß – holte im entscheidenden Lauf allerdings nur Rang 3.

 
 
 

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