Fan-Artikel
- Norbert Ockenga
- vor 17 Stunden
- 2 Min. Lesezeit
Die begeisterten und patriotischen Fans haben Dan Bewley förmlich zum Sieg in Manchester gepeitscht.
Die Sprechchöre hallen auch eine halbe Stunde nach der Zieldurchfahrt noch durch die Arena. 5.500 Fans sind am Freitagabend insgesamt nach Manchester gekommen – die meisten von ihnen sind Fans von Dan Bewley. Und sie feiern ihren Helden nach dem überraschenden Sieg mit lautstarken Chorälen wie in einem Fußballstadion.
Bewley ist ein Eigengewächs von Manchester. Zwar stammt er aus Cumbria in der rauen nordwestenglischen Seenplatte, doch hat er den weit überwiegenden Teil seiner Karriere bei den Vereinen von Belle Vue zugebracht – in den Jugend- und Förderteams ebenso wie in der Erstligamannschaft, mit der 2024 die englische Premiership gewonnen hat.
Ich wollte den Fans etwas zurückgeben. Sie sind etwas ganz Besonderes. – Dan Bewley
Entsprechend groß ist die lokale Bindung der Fans, die im Stadtteil Gorton am Freitagabend angefeuert haben. „Der ganze Tag war schon ziemlich cool“, gesteht Bewley. „Wir hatten zwar auch schon das Speedway der Nationen hier im Stadion. Aber heute hatten wir mit Abstand die größte Zuschauerzahl seit dem Neubau der Arena. Und der ganze Tag war irgendwie nur schwer zu greifen.“

Die Begeisterung der Fans hat sich schon vorm Stadion bemerkbar gemacht. Bewley blendet sie erst noch aus: „Ich bin mit dem festen Vorsatz angereist, das Rennen anzugehen wie jede andere Veranstaltung auch. Ich wollte nicht zu viel verändern. Ich habe sogar meine Motorräder aus der englischen Liga benutzt“ – und nicht den WM-Fuhrpark wie bei anderen Grands Prix. „Ich habe mich gleich gefühlt. Aber das Gefühl, das die Zuschauer mir von den Rängen vermittelt haben, war ein völlig Anderes. Ich wünschte, wir hätten jede Woche solch’ eine Atmosphäre im Stadion.“
Deswegen ändert er im Laufe des Rennens auch ungewollt und beinahe zwangsläufig seine Einstellung. „Ich fühlte mich keinem besonderen Druck ausgesetzt. Aber wenn einem so viel Unterstützung entgegengebracht wird, dann denkt man unweigerlich: ‚Ich möchte Euch etwas zurückgeben und Euren Erwartungen gerecht werden.‘ Es war unglaublich cool, die ganzen Fans zu sehen. Man hat gemerkt, dass denen der Abend unheimlich gut gefallen hat. Selbst als ich ein paar nicht ganz so gute Rennen hatte, haben die Fans immer noch weiter meinen Namen skandiert. Die sind schon etwas ganz Besonderes.“
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