Maximum an außergewöhnlichem Ort
- Norbert Ockenga
- 23. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Ben Iken überbrückt ein an sich rennfreies Wochenende mit einem außergewöhnlichen Einsatz – und kehrt gleich als Maximumsieger zurück.
Es ist eine unerwartete Siegesmeldung. Ben Iken gewinnt am Sonnabend in Rawitsch eine Veranstaltung des Budex-Cups. Der 20-Jährige aus Marienhafe hat seinen Start auf der Bahn in Westpolen erst sehr kurzfristig klargemacht. „Wir hatten an dem Wochenende nichts Anderes“, sagt sein Mentor Meik Lüders. „Als wir dann von dem Cuprennen gehört haben, haben wir sofort zugesagt.“
Hinter der Rennserie, die im vergangenen Jahr auch in Wolfslake gastierte, steckt ein Architekt und Siedlungsbau- sowie Immobilienprojektentwickler aus Polen. Sie ist gedacht, um Amateuren oder ehemaligen Profis aus Polen und den Nachbarländern zusätzliche Startmöglichkeiten zu bieten – also für Fahrer, die keinen Ligaplatz abbekommen haben oder für die eine regelmäßige Teilnahme an Klubwettbewerben zeitlich nicht drin ist. „Viele belächeln diese Rennserie und stempeln sie so ziemlich ab“, weiß Iken. „Dennoch muss ich sagen: ‚Hut ab an die Jungs, die da fahren, denn leisten mehr als manch‘ Anderer.“
Das Rennen haben wir als reines Training unter Rennbedingungen gesehen. – Ben Iken
Das Feld in dieser Einladungsrennserie ist in Fahrerkategorien unterteilt wie etwa der GT3-Langstreckensport: Platin für Profis oder ehemalige Ligafahrer sowie aufstrebende Ausländer mit Profiambitionen, darunter Gold, Silber und Bronze – je nach Alter, Leistungsstand und karrieremäßiger Vorgeschichte.
Iken wird logischer Weise als Platinfahrer eingestuft. „Das Rennen haben wir als reines Training unter Rennbedingungen gesehen. Da ich nach wie vor an meinen Starts arbeite, war dies am Wochenende sehr praktisch für mich“, umreißt der Ostfriese. „Wir wollten auch weiter testen, um zu lernen, was die Motoren von Matten Kröger bei welchem Setup machen. Somit haben wir von Lauf zu Lauf Übersetzung, Düse und Zündung gewechselt.“

Trotz der vielen Experimente bleibt Iken im Rawitsch ungeschlagen. Er siegt mit zwei Punkten Vorsprung vor David Wiwatowski – einem 34-jährigen Kurier-, Lieferwagen- und Taxifahrer aus Thorn, der auch schon für Pila und Rawitsch gefahren ist und sogar über ein Jahr England-Erfahrung verfügt. Julian Kuny vom AMD Krško, der in der Zweiten Bundesliga für Diedenbergen an den Start geht, wird Dritter. „Natürlich ist ein Budex-Cup nicht mein Anspruch. Aber als Training unter Rennbedingungen eignet er sich sehr gut“, ordnet Iken ein. „Sofern ich keine anderen Rennen habe und ein Budex-Cup stattfindet, werde ich immer daran teilnehmen, um den Lenker in der Hand zu haben und am Startband zu stehen.“
Neben Iken stehen weitere Deutsche am Start, die vor allem in der Liga Nord zuhause sind: Oliver Petersdorf vom Wolfspack Wolfslake wird Vierter vor Tommy Schwalb aus Altentreptow vom MC Güstrow; Chris Mell kommt auf Rang 8.
Hmmm. wo findet man denn alle Einzelergebnisse dieses Amateur Cup? Könnt ihr da noch einen Link in den Artikel setzen?