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„Regen ist der beste Bahndienstler“

Wie die Bahn in Landshut wieder so vorbereitet werden soll wie für den spektakulären Grand Prix im Vorjahr und was es dabei für Klippen zu umschiffen gilt.


Die Fachwelt ist sich einig: Der Große Preis von Deutschland 2024 war einer der besten Grands Prix der vergangenen Saison. Vor allem, weil die Bahn so vorbereitet war, dass an der Ellermühle sowohl außen als auch innen nicht nur gefahren, sondern auch überholt werden konnte.


Das soll auch dieses Jahr am ersten Samstag im Mai so bleiben. Sodass sich die Reise nach Bayern für die Fans wieder lohnen soll. Und noch gibt es Eintrittskarten: am Mittwochmorgen sind noch 1.500 Tickets zu haben.


Ebenfalls am Mittwochmorgen legt das Team des AC Landshut einen Zahn zu bei den Aufbau- und Vorbereitungsabenden – damit dann am Abend der Bahndienst mit Wässern und Aufrauen der Piste loslegen kann. „Gestern hat noch alles mit Tribünen vollgestanden, heute steht alles voll mit den Trucks von Warner Brothers“, berichtet die Zweite Vorsitzende Kerstin Rudolph direkt aus der OneSolar-Arena an der Ellermühle. „Aber wir haben extra einen Deal gemacht, dass der Aufbau heute Abend fertig ist, dann alle Lkw aus dem Innenbereich raus sind und wir in Ruhe auf die Bahn können.“


Wir werden heute Abend anfangen, Wasser zu fahren und die Bahn mit dem Wonderwheel aufzurauen. – Kerstin Rudolph

Denn der Bahnmeister möchte die Piste wieder so hinkriegen wie im Vorjahr, um erneut einen unterhaltsamen Abend zu ermöglichen. Auch wenn Renndirektor Phil Morris bislang noch keine konkreten Ansagen gemacht hat. „Als wir uns mit allen Grand Prix-Veranstaltern in Genf getroffen haben“, verrät Kerstin Rudolph, „hat er nur gesagt, wir hätten die Latte im vergangenen Jahr so hoch gelegt, dass wir uns Mühe geben müssten, das noch zu übertreffen. Außen griffig und innen glatt – das ist immer seine Philosophie für die Bahnen. Nur wenn außen alles glatt wird, lässt er innen immer viel Wasser fahren, um so wieder den Ausgleich zu schaffen. Das finden wir beim Verein auch gut. Denn gerade auf einer so langen Bahn wie unseren muss man einen deutlichen Unterschied beim Griff haben, um auch außenrum fahren zu können.“


Beim bisher einzigen Ligarennen der Devils im eigenen Stadion ächzten die Fahrer noch über seine harte und glatte Bahn. Am Sonnabend beim Grand Prix soll sie sich völlig anders präsentieren. „Wir werden heute Abend anfangen, Wasser zu fahren, danach die Bahn mit dem Wonderwheel aufrauen“, avisiert die Zweite Vorsitzende. „Dann haben wir wieder loses Material – und da kriegen wir mehr Wasser rein.“


Kai Huckenbeck (links) und Martin Vaculik beim ersten Grand Prix in Landshut im Vorjahr. Foto: Hermann Boxleitner
Kai Huckenbeck (links) und Martin Vaculik beim ersten Grand Prix in Landshut im Vorjahr. Foto: Hermann Boxleitner

In den nächsten Tagen wird die Bahn dann weiter mit Wasser, Egge und Wonderwheel bearbeitet, um loses, griffiges Geläuf zu schaffen. „Was uns heuer fehlt, ist irgendein Regen oder Schnee vom Winter“, differenziert Rudolph. „Wenn wir früher Rennen im April hatten, haben die Polen meist verlangt, dass wir noch die eine oder andere Ecke festfahren müssen. Das hat es in diesem Frühling überhaupt nicht gegeben, weil wir einen derart trockenen Winter hatten. Und Regen ist nun mal der beste Bahndienstler.“


Auch im vergangenen Jahr hatte es in den beiden Abenden vorm Grand Prix jeweils nachts zu regnen begonnen. Das hatte die Vorbereitung der überholfreudigen mehrspurigen Bahn für den Verein deutlich erleichtert. „Aber in diesem Jahr“, weiß Rudolph, „ist weit und breit kein Regen in Sicht. Also muss unser Bahndienst mit Wasser nachhelfen und noch härter arbeiten.“

 
 
 

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