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Von Nord‘ nach Süd' mit Nachtschicht

Die EM-Qualifikation von Brokstedt hallt für Kevin Wölbert noch weit in die Vorbereitung des Landshut-Grands Prix nach.


Der Bilanzvortrag kann sich sehen lassen: Kevin Wölbert hat beim letzten Ligaheimrennen der Landshuter Devils 13 Punkte gefahren – als bester Mann im Kreise der Teufel. Also genau auf jener Bahn, auf welcher der ehemalige Deutsche Speedwaymeister am Sonnabend als erste Bahnreserve beim Grand Prix-Auftakt mit dabei ist.


Ein Blick auf die ersten Fotos, die von Landshut in den Norden Deutschlands gedrungen sind, stimmt Wölbert hoffnungsfroh: „Ich bin eher ein Freund von tieferen und griffigeren Bahnen. Und genau so wird Phil Morris sie auch für den Grand Prix wieder präparieren lassen. Deswegen sind die Landshuter ja auch schon seit Tagen dabei, Wasser zu fahren.“ Dann wird Wölbert eine Stück weit nachdenklich: „Da muss man sich auch für die Vorbereitung der Bahn für die Ligarennen etwas von angucken – damit wir als Team da künftig auch einen Heimvorteil haben.“


Kevin Wölbert muss nach einem Sturz in Brokstedt extra Arbeit leisten, um für Landshut aus zwei Maschinen eine zu machen – die bestmögliche Kombination aus Chassis und Motor. Foto: MSC Brokstedt
Kevin Wölbert muss nach einem Sturz in Brokstedt extra Arbeit leisten, um für Landshut aus zwei Maschinen eine zu machen – die bestmögliche Kombination aus Chassis und Motor. Foto: MSC Brokstedt

Wölbert hat erst dieses Jahr bei den Devils angedockt – und sich in Sachen Material wieder so aufgestellt, wie es vor seinem Brand schon bewährt gewesen ist: mit Motoren von Tuner Anton Nischler. „Ich hatte im vergangenen Jahr so ‘ne kleine Lücke“, gesteht er. „Danach habe ich sowohl mein Team ein bisschen umgestellt – und bin auch wieder zu Anton zurückgegangen. Eigentlich war ich ja nie weg. Aber durch den Brand sind ein paar Motoren verlorengegangen. Und dann habe ich übergangsweise einen Motor von Tai Woffinden gekauft und auch in Polen etwas von dem Tuner genommen, der bei meinem Verein direkt ansässig ist.“


Seit dem DM-Finale in Pocking, das er nur wegen einer Disqualifikation nach einem Überholmanöver gegen Erik Riss verloren hat, arbeite er wieder voll und ganz mit Anton Tischler zusammen. „Ich freue mich natürlich auf die Chance, da vielleicht zum Einsatz zu kommen – und wenn es nichts wird, dann freue ich mich, immerhin die Farben von Landshut vertreten zu haben.“


Die Vorbereitung auf den Abend an der Ellermühle verlief hektischer als geplant. Denn Wölbert war genau wie Norick Blödorn bei der EM-Qualifikation in Brokstedt am 1. Mai am Start. Und genau wie der Schleswig-Holsteiner, verpasste auch der Mecklenburger nach einem verheißungsvollen Start den Einzug in die nächste Runde – wegen eines Sturzes. Dabei zeigte Wölbert sich nach den ersten beiden Punkten noch optimistisch: „Ich hatte zuerst den weißen Startplatz. Da wusste ich: Wenn ich aus dem Lauf einen Punkt mitnehme, ist das schon gut.“ Genau das hat für die Einhaltung seiner Rennstrategie auch funktioniert.


Nach dem Sturz in Brokstedt mussten wir eine Nachtschicht einlegen. – Kevin Wölbert

Doch der Sturz, der alles änderte, passierte ausgerechnet im Rennen gegen Blödorn. „Und das war ein Rennen direkt nach einem Bahndienst. Entweder habe ich einen Spritzer von Norick abbekommen oder auf der glatten Bahn einfach überdreht. Das ist in Brokstedt schon Vielen passiert. Auf jeden Fall war das Motorrad nach dem Einschlag von der Gabel bis zum Rahmen krumm. Und in der Ersatzmaschine war ein Motor drin, der eher für glatte Bahnen abgestimmt war.“


Damit war nicht nur das Aus in der EM-Quali besiegelt – sondern auch eine Nachtschicht für das Team zwischen Brokstedt und Landshut. Denn das ondulierte Motorrad war exakt jenes Bike, das auch als Nummer 1-Motorrad für den Grand Prix vorgesehen war. „Aber dazu ist es viel zu kaputt. Einige Ersatzteile werde ich erst in Landshut überhaupt neu bekommen. Also mussten wir den Motor aus der kaputten Maschine in das Ersatzmotorrad umbauen, damit wir den besten Motor für Landshut nutzen können.“



 
 
 

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