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Von wegen „Nie mehr Zweite Liga“

Warum Meister Cloppenburg trotz des Titelgewinns nicht aus der Zweiten in die Erste Speedwaybundesliga aufsteigen möchte.


Die Frage hat sich nie gestellt. „Wir werden nicht in die Bundesliga gehen“, betont Lothar Koopmann. „Die Zweite Liga entspricht exakt dem, was wir mit unserer Ligamannschaft erreichen möchten. Und genau das könnten wir in der Bundesliga nicht mehr umsetzen.“


Koopmann ist Erster Vorsitzender des MSC Cloppenburg, dessen Fighter im vergangenen Herbst die Zweite Liga vor Inn-Isar-Racing gewonnen haben. Der Norddeutsche äußerte sich am Freitagabend im Rahmen der Speedway Talk Night in Zeven zu den Plänen seines Vereins für die Ligalandschaft im kommenden Jahr – und enthüllt dabei auch gleich die Mannschaftsaufstellung der Titelverteidiger:


  • Lukas Fienhage

  • Nicolai Heiselberg

  • Jonny Wynant

  • Janek Konzack

  • Carl Wynant

  • Thies Schweer

  • Levi Fittkau


Wobei Junior Fittkau auf einer 500R antreten wird, nicht auf einer Viertellitermaschine.


Wir möchten ganz gezielt den Nachwuchs aus der Region fördern. Das geht nur in der Zweiten Liga, nicht in der Bundesliga. – Lothar Koopmann

Ein Blick auf die Namen zeigt schon, in welche Richtung Koopmann argumentiert. „Wir möchten mit der Zweiten Liga den deutschen Nachwuchs fördern“, sagt der Unternehmer, der neben seinem Engagement für den Verein seiner Heimat auch 2026 sein Sponsoring bei der Deutschen Nationalmannschaft fortsetzen möchte. „Dabei legen wir auch viel Wert darauf, ganz jungen Fahrern den Sprung aus den Jugendklassen in den Sport mit großen Maschinen zu ermöglichen. Das haben wir schon mit den Gebrüdern Wynant gemacht, die echte Lokalmatadoren sind, auch mit Thies Schweer und nun mit unserem Junior Levi Wittkau.“


Lothar Koopmann erklärt die Pläne seines MSC Cloppenburg. Foto: Thore Weinert
Lothar Koopmann erklärt die Pläne seines MSC Cloppenburg. Foto: Thore Weinert

Koopmann hat seine Pläne für den Verbleib in der Zweiten Liga bereits festgezurrt, bevor ebenfalls am Freitagabend die Aussichten und Ansätze für die Bundesliga 2026 bekannt wurden. Dort bleibt es beim System, dass jeder Verein lediglich einen deutschen Fahrer einsetzen muss:



Koopmann winkt ab: „Die Bundesligisten halten sich ja auch genau an diese Regel und kommen mit Teams, das überwiegend aus jungen Ausländern besteht. Die Gründe dahinter kann ich nachvollziehen. Aber sie entsprechen nicht unserer Philosophie, warum wir uns in einer Liga engagieren. Wir möchten den deutschen Nachwuchs fördern, und zwar auch gezielt junge Fahrer aus unserer unmittelbaren Region. Darum bleiben wir auf jeden Fall in der Zweiten Liga.“


Neben der grundsätzlichen Ausrichtung sprechen auch praktische Gründe gegen einen möglichen Aufstieg. Das Stadion des MSC Cloppenburg liegt in einem Industriegebiet im Emstekerfeld. Dort zwei Rennen pro Jahr auszurichten, ist beim derzeitigen Genehmigungsstand problemlos möglich. Doch bei der Bundesliga, die mit Hin- und Rückkampf ausgerichtet wird, müssten zwangsläufig mindestens drei Veranstaltungen mehr dazukommen, je nach Anzahl der Ligisten auch noch mehr. Und dann, erläutert Koopmann, müsse der Verein ein neues BImSch-Genehmigungsverfahren anstoßen. Das wäre aus Lärmgründen im Industriegebiet zwar möglich, aber dennoch für den Verein aufwändig – und gleichzeitig gebe es in unmittelbarer Nachbarschaft zum Stadion einen Chemiebetrieb mit speziellen Brandschutzverordnungen und - auflagen, die auch für die Firmen und Liegenschaften im direkten Umfeld gelte, was Sicherheitsanforderungen auch für Veranstaltungen erschwere.

 
 
 

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